Die zahlreichen BVB-Fans unter den Leser*inne*n werden es selbst erkannt haben. Der Punkt, den ihre Mannschaft heute beim 1:1 gegen die Betriebsmannschaft des taumelnden Konzerns Bayermonsanto mitnehmen durfte, ist ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA. Das Chancenverhältnis und die fussballerischen Leistungen entsprachen ziemlich genau dem Klassenunterschied, der schon in Stuttgart beim 1:2 (bei 6:22 Torschüssen) zu sehen war.
Bein BVB ragte ein weiteres Mal Mais Hummels heraus, zusammen mit dem stellungssicheren Keeper Kobel, der gewiss bald lukrative Angebote vom Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum auf seinem Schreibtisch sortieren muss. Für Hummels zählte der übertragende Pay-TV-Sender 26 erfolgreiche Tacklings. Das Ticket zur Heim-WM dürfte ihm so sicher sein – wenn er gesund bleibt. Mittelfeld und Angriff hingegen agierten nicht auf dem Niveau einer Spitzenmannschaft. Trainer Terzic wechselte allzu spät aus, denn die ständig nur dem Ball hinterherlaufenden Angriffsspieler liefen sich bei 70% Leverkusener Ballbesitz frühzeitig müde und wirkungslos.
Die Tabelle lügt nicht. Der BVB liegt jetzt 5 Punkte hinter Daimler Stuttgart und 10 hinter Bayermonsanto. Letztere könnten diese Saison zum historisch ersten und einzigen Mal deutscher Meister im Fussball der Männer werden. Wobei: nach dem, was sie heute zeigten, kann die Vizekusen-Paranoia wiederbelebt werden. Würden sie tatsächlich Meister, würde ihr Coach Xavi Alonso mit höchster Wahrscheinlichkeit von Real Madrid, wohinter sich der europaweite Baukonzern ACS (Hochtief u.a.) verbirgt, weggekauft.
Bayermonsanto selbst soll nach dem Willen seiner Aktionäre zerlegt werden. Sie sind von den vielen verlorenen und teuren (!) Glyphosatprozessen in den USA entnervt – während die EU sich unter Beihilfe der Bundesregierung wieder vor ihnen in den Staub gelegt hatte. Wenn sie den Konzern zerlegen und in Cash verwandeln wollen, dann wird es auch die umprofitable Fussballabteilung erwischen. Ihren Imagetransfer braucht dann keiner mehr.
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