“Der” US-amerikanische Mann – er ist überall

Gestern hatte ich bereits kurz angemerkt, warum die rechte US-republikanische Bewerberin um das Präsidentenamt Nikki Haley scheitern dürfte. Nun bringt die FR in einem maschinell übersetzten Text diese Analyse von Maeve Reston und Dylan Wells/Washington Post: “Eine Frau gegen Trump: Nikki Haley klettert in den Umfragen – nun wächst der Gegenwind”.

Der “Witz” wäre also, wenn die Bösartigkeit reaktionärer US-amerikanischer Männer die Wiederwahl von Joe Biden gewährleistet. Nicht mehr witzig dagegen wäre, wenn der legitime Repräsentant exakt dieser bösartigen Ungeheuer wieder in das Amt “des mächtigsten Mannes der Welt” zurückkehrt. So manches schlichte von US-Westernfilmen weitergebildete Gemüt hier in Europa denkt sich beim Anblick der täglichen Nachrichten, “sollen die sich da drüben doch alle gegenseitig erschiessen”. Schade nur, dass die über Waffen verfügen, mit denen sie uns alle dabei mitnehmen können.

Hier müsste nun deutsche und europäische Aussenpolitik ansetzen … aber ich rege mich dieses Jahr nicht mehr auf.

Ungeheure Väter

Daniel Kothenschulte/FR rezensiert den derzeit ins Kino kommenden Film ‘Joan Baez – I am a Noise’ im Kino – Rost und Diamanten – Ein hemmungslos ehrliches filmisches Selbstporträt der Queen of Folk”, der schon vor knapp einem Jahr bei der Berlinale zu sehen war. Joan Baez’ künstlerische Performance war nie jedermanns Geschmack. Dass sie, die in einigen Tagen 83 wird, ihr eigenen Missbrauchserfahrungen öffentlich thematisiert und zu Markte trägt – ich muss es zum Glück nicht, könnte das nicht und bewundere es.

Wenn es vielen Traumatisierten Mut gibt, es ihr nachzutun, ist es eminent wertvoll und eine künstlerische Vollendung eines starken Lebenswerkes.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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