Dürre? Wo? Drohen die Karnevalist*inn*en die Fässer leerzusaufen? Denn die folgenden sechs Tage sind die wichtigsten Umsatztage des Jahres in der rheinischen Gastronomie. Umso mehr ehrt es meinen Fussballwirt, dass er am Samstag dennoch das weitgehend unbeachtete Finale um die deutsche Fussballmeisterschaft der Jungs zeigen wird. Nein, im Rheinland droht vorläufig keine Trockenheit, sondern das Gegenteil. Die Kunst ist, den Pfützen auszuweichen, vor allem denen aus Würfelhusten. Die Dürre exportieren wir.
Die Mehrheit der Rheinländer*innen sucht heute und morgen das Weite. Die karnevalsfreien deutschen Küsten haben Hochsaison und entsprechende Preise. Ich kann bezeugen, dass Sie da in diesen Tagen sicher sind. Buchen Sie dort spätestens jetzt, wenn Sie nächstes Jahr ein Bett wollen. Die Inseln sind längst unbezahlbar für Normalverdiener*innen. Billig ist Fliegen (wenn nicht gestreikt wird). Wenn Sie schon immer mal zufällig Ihre Nachbar*inne*n treffen wollen, fliegen sie jetzt am besten auf die Kanaren, da sind heute gemütliche 25 Grad, und Wolken nur weit am Horizont … Ok, kann sein, dass da von Osten her Schlauchboote mit ganz vielen Schwarzen drin näherkommen, die in die EU reinwollen, in der es diese wunderbare Reisefreiheit gibt – dann lieber an die Westküste mit den Sonnenuntergängen.
Wenn da nur diese Spassbremsen nicht wären. So ein besserwissender deutscher Migrant, der in Spanien nicht nur Urlaub macht. Ralf Streck/overton: “Dürre und Tourismus führen zum Wassernotstand – Katalonien hat angesichts der schweren Dürre viel zu spät den ‘Notstand’ ausgerufen, aber auch im südspanischen Andalusien ist die Lage schon extrem zugespitzt, wo für Großstädte wie Sevilla, schon damit gedroht wird, das Wasser zeitweise abzustellen. Einige Stauseen sind angesichts fehlender Niederschläge im Rahmen des Klimawandels schon völlig leer, doch die Notmaßnahmen fallen weiter eher unangemessen zaghaft aus.”
Das lesen Sie am besten erst, wenn Sie von der Karnevalsflucht zurück sind.
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