Sachdienliche Serien- und Doku-Hinweise
“Die schwarzen Schmetterlinge” haben mich verärgert. Verfügbar bei Arte noch bis 13.3. Wenn die Filmmusik mich nervt, ist das ein untrügliches Zeichen, dass die Story nicht trägt. Ein Netflix-Ding, das diverse TV-Anstalten, u.a. Arte, nachverwerten. 70erJahre Storys laufen gerade gut, weil die, die damals jung waren, viele sind, und jetzt als Alte vor der Glotze sitzen. Wenn Sie gerne gewalttätige Männer und blutrünstige Bilder sehen, sind Sie hier richtig. Ich könnte Ihnen eine Alternative vorschlagen. Leider ist die nur gerade am Verschwinden aus der ARD-Mediathek.
Einige Folgen von “UFOs” sind schon weg. Ebenfalls in den 70ern im schönen Frankreich angesiedelt, nur ohne die ganzen Blutfontänen auf der Mattscheibe, dafür französisch-selbstironisch und kritisch gegen die da oben und ihre Bürokratie, statt gegen einen serienmordenden Friseur.
Schöne Dokus
Die ZDF-Reihe “plan b” beschäftigt sich ausschliesslich mit Initiativen, die menschliches Leben auf diesem Planeten verlängern und weiter möglich machen wollen. Eine schöne Folge zum nachmachen: “Urwald für die Stadt – Aufforsten gegen den Klimawandel” von Gesine Enwaldt und Ingo Mende. “Trockenheit, Brände und immer mehr Stürme. Der Klimawandel zerstört unsere Wälder. Überall auf der Welt suchen Menschen nach Wegen, um das Waldsterben aufzuhalten.” 2 Jahre verfügbar.
So ein Wäldchen habe ich hier auch am Beueler Rheinufer um die Ecke. Es verdeckt den Rheinblick für etliche teure Wohnungen in der Rheinaustrasse, die dafür Natur vor der Nase haben. Gelegentlich wird es jetzt im Frühjahr (immer vor dem 1.3.) am Rande beschnitten, “Verkehrssicherheit” für den direkt daneben verlaufenden Rad- und Fussweg. Aber das Altholz wird nicht abgeräumt, sondern liegengelassen. Das ist gut für die Artenvielfalt.
Ebenfalls wertvoll: “Unsichtbar? – Schauspielerinnen ab 50 – Mit fünfzig Jahren gehen die Lichter aus. Diese Erfahrung machen viele Frauen, die im Scheinwerferlicht stehen. ‘Unsichtbar?’ behandelt die Rolle des Alters für Frauen in der Filmindustrie.” Ebenfalls 2 Jahre verfügbar bei 3sat.
Hinter dem Sujet verbirgt sich eine entsprechende Strippenzieherei der von mir verehrten Silke Burmester und ihr Projekt “Palais F*luxx”. Offenbar hat sie in Hamburger Medien da was in Bewegung gesetzt.
Die Filmmacherinnen sind Rebecca Büttner, Eva Münstermann, Antje Diller-Wolff und Joanna Michna. Für den Film wählten sie – mussten sie das? oder wollten sie das? – die zweifellos kluge, aber zufällig auch junge, hübsche und dünne Anna-Lena Schwing. Mal abgesehen von der Grundproblematik des seuchenartigen Presenter-Formats, das auf mich in diesem Fall unschädlich wirkte, weil Frau Schwing einen glaubwürdigen Auftritt hinlegt, frage ich mich das. Die verantwortlichen Redakteure von ZDF und 3sat waren Männer, produziert hat Spiegel-TV. Wer mag das so entschieden haben?
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