Das Beste von gestern
Aber ich fange zuerst mit dem grössten Blödsinn an. Ich gestehe gerne, dass ich mich vor gut einer Woche – auf sehr freundschaftliche Weise – mit Wolfgang Lieb getroffen habe, der bis 2015 Mitherausgeber der nachdenkseiten war. Er ist dort im politischen Streit ausgeschieden. Meine persönliche Meinung: das diskursive Niveau dieses Portals hat sich danach verschlechtert, und zwar sehr. Aber Extradienst-Leser*innen können das selbst beurteilen. Dort las ich gestern: “Insbesondere Herr Habeck ist dafür verantwortlich, dass das exportorientierte Deutschland mitten in einer Energiekrise auf die günstige und CO2-freie Kernenergie verzichten musste.” (fett von mir). Dä. Ich bin überrascht, dass die Kollegen mich immer noch überraschen können. Ich meine ja auch, dass Robert Habeck nicht wenige Fehler macht. Aber das war in meinen hassfreien Augen ausnahmsweise mal keiner.
Ja, es ist wohl schon so weit, dass die Begrifflichkeiten der Überschrift den Sachverhalt treffen. So geht es aus Rene Martens’ MDR-Altpapier-Kolumne hervor: “Die Stenographen des geistigen Bürgerkriegs – In den medialen Debatten um die AfD geht es zu wenig um das Ziel der Partei, die liberaldemokratische Ordnung der Bundesrepublik zu demontieren, kritisiert ein Politikwissenschaftler. Die Popularität der AfD bei jüngeren Wählen ist nicht so hoch, wie Journalisten zuletzt suggerierten.”
Doch nicht überall verschiebt es sich zum Schlechten. Das beschreibt Dietrich Schulze-Marmeling/Jungle World, einer der Inspiratoren der erfolgreichen “#boycottqatar2022”-Kampagne und der aktuellen „NoToSaudiArabia2034“: “Rechte vermissen in der deutschen Nationalelf die völkische Reinheit: Die Nationalelf verrät das deutsche Volk – Der Rassismus im deutschen Fußball äußert sich wieder offener. Seit den achtziger Jahren hat sich jedoch einiges geändert. Mittlerweile ist vor allem das Nationalteam den Rechten ein Dorn im Auge.”
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