Kürzlich hatte ich mich noch über das “Schweigen” nach einer fussball-medienpolitischen Konferenz im süddeutschen Raum beschwert. Das hat der von dort marktführende Konzern nun gebrochen. Und das so, wie die Öffentlichkeit das von ihm gewohnt ist: über sein Lieblings-“Lügenblatt” (zit. Dietrich Kittner), die sog. Zeitung “Bild” aus dem Springerkonzern. Und der mit Blavatniks Dazn kooperierende Kicker meldet es, als sei er dabeigewesen.

Ganz offenbar läuft da vieles nicht so, wie es sich der Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum vorstellt, und er hat mit dem vom anderen Ufer des Atlantik angereisten Oligarchen-Mr. Blavatnik darüber gesprochen, wie dem abzuhelfen ist. Mutmasslich hat der Fussballkonzern dem Mr. Blavatnik umständlich erklären müssen, warum die DFL manchmal gar nicht tut, was er will. Denn in der DFL hat jedes der 36 Mitglieder (1. und auch noch 2. Liga) eine Stimme – da nützt dem Konzern seine eine Stimme gar nichts, selbst wenn er die Stimme von dem Konzern aus dem westfälischen Raum dazuzählt.

Der Fussballkonzern aus dem süddeutschen Raum und Mr. Blavatnik werden sich schnell darüber geeinigt haben, wie lästig solcherart Verhandlungsdemokratie ist, wie zeitraubend und teuer. Viel schöner im real existierenden Kapitalismus, das wissen beide Seiten aus eigener Erfahrung, sind Monopole, die alles bestimmen, und vor allem alles einnehmen können, was ein “Markt” so bietet. Der Sinn des Kapitalismus ist schliesslich die Profitrate – und der hat der Sport in erster Linie zu dienen, wie auch seine Medien.

Dass nun 34 umsatz- und profitschwache Mitspieler mitreden – muss mann sich das für alle Zeiten gefallen lassen? Natürlich nicht. Es gibt noch andere reizvolle und umsatzversprechende Profifussball-der–Herren-Veranstaltungen, als nur die der DFL.

Für mich sieht das spannender aus als eine EM (Zitat SZ/Paywall: “Berlin hat für die Fans Kunstrasen im Tiergarten ausgelegt – und stellt sich übungsweise hier auf Terroranschläge mit besonders vielen Verwundeten ein.”).

Mehr über den Einfluss vom “Gott des Geldes” erfahren Sie bei dem Experten Christian Streichmediathekverfügbar 1 Jahr.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net