Rassismus und Antisemitismus bei Melonis Jugendorganisation

So sprechen führende Mitglieder der Jugendorganisation von Melonis Partei, wenn sie vermeintlich unter sich sind:

„Die Juden sind eine Kaste, sie machen ihr Geld wegen des Holocausts. Es gibt zu viele von ihnen. Ich verachte sie als Rasse, denn objektiv sind sie eine Rasse. Es gibt die arische Rasse, es gibt die jüdische Rasse, es gibt die schwarze Rasse.“

Mir erschließt sich nicht, dass Christdemokraten wie Ursula von der Leyen und Manfred Weber – flankiert von einigen konservativen Journalisten in Deutschland – auf die Idee kommen konnten, um die Gunst der Meloni-Partei im Europaparlament zu werben.

Die Fratellis führen die Mussolini-Flamme in ihrem Parteiwappen, residieren im alten Büro der Mussolininachfolger in Rom, boykottieren das Gedenken an den antifaschistischen Widerstand in Italien und distanzieren sich nicht, sondern pflegen das Duce-Erbe. Was haben deutsche Christdemokraten in der Nähe einer solchen Partei zu suchen?

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.