Der Herr De Lapuente/overton strengt mich mittlerweile so an, dass ich seinen Texten nach Kräften aus dem Weg zu gehen versuche. Wenn es mir dann mal wieder nicht gelingt, umso schlimmer. Warum sich die steile These durch Lesen von informativen Konkurrenztexten kaputtmachen? Ich bin die Faulheit in heruntergesparten kapitaleigenen Medien gewöhnt. Aber wenn ihre Kritiker*innen sich als Elche erweisen, könnte ich zum Eisbären werden … Und was macht bloss die PR-Abteilung der Deutschen Bahn AG den ganzen Tag? Spricht die noch mit ihren eigenen Leuten?

An gleicher Stelle finde ich – meine positiven Erwartungen erfüllen sich – von Stefan Niggemeier/uebermedien eine bestens reflektierte Medienkritik zu dem verkorksten Biden/Trump-Szenario. Wer beruflich was-mit-Medien macht, muss das als Strafarbeit auswendiglernen: “Und plötzlich stellt sich die Frage nicht mehr, ob Medien über Joe Bidens Geisteszustand berichten sollten”. Und wer die Strafarbeit danach als Belohnung wahrnimmt, soll weitermachen. Die Anderen suchen sich bitte eine neue Herausforderung.

Nachbereitung “Assange”

Extradienst-Autorin Annette Hauschild, die sich in dieser Frage aktivistisch engagierte, hat bei overton wie folgt ausgewertet: Der Deal, die Freilassung von Julian Assange und die Pressefreiheit – Die Unterstützer freuen sich darüber, dass Julian Assange freikam, investigative Journalisten weltweit fühlen sich bedroht.”

Aufschlussreiche ergänzende Informationen liefert David Goeßmann/telepolis: Der CIA-Mordplan gegen Assange, Mike Pompeo und das Recht der Mächtigen – Es wirkt wie ein Hollywood-Film. Doch es ist real: Spionage, Verschwörung, Tötungs-Komplott. Während Gerichte bereits agieren, übersehen Medien den Skandal weiter.”

Und wenn Sie das alles gelesen haben, dann interessiert Sie vielleicht auch der Kommentar des Journalismus-Veteranen Michael Sontheimer/heise: Ein Sieg für Assange, eine Niederlage für die Medienfreiheit – Nach 1901 Tagen Haft ist WikiLeaks-Gründer Assange frei. Ein Deal mit der US-Justiz machte es möglich – doch der Preis dafür ist hoch.”

Danke für Ihre Aufmerksamkeit in dieser real existierenden Ökonomie.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net