Drohende Nebenwirkungen der deutschen Faschismus-Renaissance
Einen klassiisch konstruktiven Ansatz vertrat gestern morgen in der DLF-Reihe “Essay&Diskurs” Volker Demuth: “Das kulturelle Erbe der klimagestressten Gesellschaft – Wie lange halten Schlösser, Gärten und Denkmäler dem Klimawandel stand? Mit der steigenden Durchschnittstemperatur wächst auch die gesellschaftliche Aufgabe, das kulturelle gebaute Erbe zu bewahren. Wie kann das bei begrenzten Ressourcen gelingen?” Ein Extra-Bravo an den sonst so linkischen DLF: das Manuskript ist nachlesbar.
Es wurde aber offenbar weit vor den jüngsten Landtagswahlen verfasst. Denn die Geschichtsvergessenheit, gegen die zu arbeiten der Autor mit Recht verlangt, ist eine der notwendigen Grundbedingungen für den Erfolg der aktuellen Faschismus-Renaissance.
Was uns in dieser Hinsicht noch blüht, das wissen die Nicht-Weissen unter uns schon längst. Sebastian Bellwinkel hat in einer ARD-Dokumentation nur ganz vorsichtig ein wenig gebohrt, und es ist nicht schön, was er zeigt:
“Die Polizei und der Rassismus – Alles nur Einzelfälle? – Immer wieder werden bundesweit Polizist:innen auffällig, die in Chatgruppen verfassungsfeindliche Symbole posten und Migrant:innen diffamieren. Selten werden solche Vorfälle gemeldet, obwohl alle Polizist:innen einen Eid geschworen haben, die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu verteidigen. Wie schwerwiegend ist das Problem? Innenminister und Polizeigewerkschaft sprechen von ‘Einzelfällen’.” Verfügbar zwei Jahre.
Update 11.9.
Ganz anders die Rassismus-Betroffenen: Luise Sammann, Hiba Obaid/DLF: “Jetzt auswandern oder später fliehen? – Ängste migrantischer Communities” (Audio 7 min)
Martina Hill
Sommerpausen sind immer gesund für Comedy-Shows. Es gibt weniger Wiederholungen, bzw. die Zuschauer*innen haben vergessen, wenn es sich um welche handelt. Die Autor*inn*enteams haben mehr Zeit für Ideen, manchmal sogar neue. So waren z.B. einst bei Harald Schmidt, der dienstags bis donnerstags auf Sendung ging, die Dienstagausgaben immer die besten.
Gemäss diesem Mechanismus wirkte die heute-show am letzten Freitag gut erholt. Wenn ich mal davon absehe, dass Oliver Welke von Geheimdiensten gerettet werden will. Manches wächst sich nicht raus, sondern wuchert weiter. Aber warum erwähne ich die politisch oft belanglose TV-Veranstaltung? Wegen Martina Hill, in dieser Ausgabe ab Minute 9. Ob Frau Hills Keller gross genug ist, um all ihre gewonnenen Preise zu lagern? Und wohin dann mit dem Wein? Die Frau, die oft Duette mit Carolin Kebekus dreht, ist einfach eine Granate. Obwohl sie in Westberlin geboren ist. Ich habe sie für eine Kölnerin gehalten. Das ist ein Kompliment.
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