Gestern Mittag traf ich eine alte Freundin zufällig im Beueler Dorf, und wir versicherten uns gegenseitig des Glückskinderdaseins, wie es hier schon Elke Heidenreich beschrieben hat. Südöstlich von uns kommen Menschen durch Unwetter um, während es in Beuel noch kein braunes Blatt in Bäumen und Gestrüpp gibt, umschmeichelt von wärmender Spätsommersonne. Wo ist es besser als hier?
Im Harz und in Thüringen jedenfalls nicht. Obwohl dort ehrenwerte Menschen für unser aller Wohl in der Klimakatastrophe schuften – mehr jedenfalls als “die in Berlin”. Susanne Aigner/telepolis: “Leben mit der Klimakrise: Die Anpassung der Wälder und wie die Natur den Takt vorgibt – Polizei ermittelt nach Waldbrand im Harz. Derweil sollen Wälder resilienter werden. Menschen treiben vor Ort den Umbau voran. Die Gesetzgebung hinkt hinterher.”
Im gleichen Onlineportal vermisse ich nun schon seit längerem die “Energie- und Klima-Wochenschau”, in der Regel verfasst von Jutta Blume oder Wolfgang Pomrehn. Das waren journalistische und fachliche Leuchttürme im Alltag. Sind sie dem Regime der Chefredaktion zum Opfer gefallen, das Gilbert Kolonko hier beklagt hatte?
Wolfgang Pomrehn kommentierte in der Jungen Welt: “Klimaklassenkampf – Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, müssen eben die Gefahren kleingeredet, Vorsorge ignoriert und Katastrophenschutz auf Sparflamme gehalten werden.” Nur einige Tage paywallfrei.
Der Sarkasmus zur Katastrophe
Den finden Sie in bewährter Form bei Eva C. Schweitzer/overton: “Das Attentat im Zelt – Es gab einen weiteren Attentatsversuch auf Donald Trump. Wer steckt dahinter? Anders gefragt: Wer will ihn dringend loswerden?” Das kann ja nichts werden. Aber was veranlasst Ursula von der Leyen, sich selbst und die ganze EU dort strategisch anzuketten?
EU aus dem Spiel genommen
Massenrelevante deutsche Medien ignorieren die Angelegenheit so konsequent und erfolgreich, dass Riesenmehrheiten der schon ausreichend besorgten Bevölkerung nichts davon merken. Obwohl Brüssel doch hier um die Ecke ist – wenn der ICE mal fährt.
Darauf kam ich bei Lektüre dieses Aufmerksamkeit erzeugenden Textes von Christian Bartels/MDR-Altpapier: “Die Zeit der Zeitungen – … neigt sie sich dem Ende zu? Folgen weitere Blätter dem Beispiel der ‘taz’ (oder sind schon auf demselben Weg)? Außerdem: Ein deutscher Medien-Milliardär schmiedet neue Pläne. Der relativ prominenteste EU-Kommissar macht Twitter/X-öffentlich Schluss.”
Mehr zu Flinten- und Milliarden-für-Impfstoff-Uschis Treiben erfahren Sie hier bei Eric Bonse/taz und bei Ingo Dachwitz/netzpolitik.
Monsieur Breton ist gewiss das Gegenteil eines Linken. Auf die Barrikaden hat ihn – neben der brüsselüblichen Eitelkeit – getrieben, dass die Dame. für deren Entfernung Angela Merkel gewiss drei Kreuze geschlagen hat, die EU aus dem Spiel der “Grossen” herausgenommen hat, und die “deutsch-französische Achse” eigenhändig mit der metaphorischen Axt zertrümmert. Das ist zwar kein Auftrag ihrer unwissenden Wähler*innen – aber wen in Brüssel interessieren die? Und wessen Auftrag mag das sein? Denken wir mal ganz scharf nach. Oder wird sie gar ein*e deutsche*r Journalist*in danach fragen?
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