Die Bewährungsprobe der neuformierten Führungsspitze der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA ist jetzt
Letzte Spielminute in Stuttgart. Gregor Kobel hat den Ball am eigenen Strafraum, unbedrängt. Kein Mitspieler bietet sich zum Abspiel an. Wie wäre es Kobel geschehen, wenn er in dieser Situation den Ball voller Wut ins eigene Tor geballert hätte, zum 1:6? Das fragten wir uns in meiner Beueler Fussballkneipe. Zwei alte Beueler Freunde, BVB-Fans, sind z.Z. in Wien. Dort gewann Rapid das Stadtderby gegen Austria 2:1, und ist seit vielen elenden Salzburger Jahren endlich mal wieder Tabellenführer. Viele Vorteile Wiens gegenüber Dortmund.
Ohne den geplagten Kobel wäre das Debakel noch deutlicher ausgefallen. Mats Hummels hat in vielen Situationen vorne und hinten erkennbar gefehlt. Emre Can fiel als “Führungsspieler” aus, und zwar total. Gelbe Karte nach der Einwechslung noch vor der ersten Ballberührung, entscheidender Ballverlust bei einem der vielen Gegentore. Wie ist ein gegnerisches Kopfballtor im eigenen Fünfmeterraum möglich, bei dem der Schütze zu beiden Seiten 5 Meter Luft hat? Wie kann ein gegnerischer Spieler an der Aussenlinie mit dem Ball an drei BVBlern kontaktlos vorbeispazieren?
Null Zauberstückchen von Jamie Gittens. Der BVB sollte ihn schnellstens an die üblichen Verächtigen (ManCity, Real, PSG, oder wenigstens das Newcastle der Saudis) verkloppen, bevor er seinen Transferwert so schädigt wie heute.
Die Transferperiode sah – auch für Fachleute – nach einem “Erfolg” des BVB und einem starken Aderlass des VFB (Guirassy, Anton) aus. So kann mann sich täuschen. Vielleicht ist der VFB ohne Stars als Team noch stärker als im Vorjahr.
Wenn am Freitag im Westfalenstadion gegen das Fallobst der Liga VFL Bochum, die verloren zuhause sogar gegen meine Borussia, ein weiterer Offenbarungseid folgt, dann gehen im Ruhrgebiet die Lichter aus – und es brennt in den letzten Hütten. Vielleicht droht die RAG-Stiftung noch mit der Beendigung der Pumparbeiten im stillgelegten Bergbau (“Ewigkeitskosten“). Dann bleibt nur noch die Auswanderung, wie ich es 1976 getan habe.
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