Ich hasse Vereinsjournalismus. Ich bin der unzähligen Aufrufe und Offenen Briefe müde. Gleichzeitig nehme ich schmerzhaft – und es ist ein Reiz-Schmerz – wahr, welche Vernunftpositionen, egal was mann im Einzelnen von ihnen halten mag, im inländischen Mediendiskurs überhaupt keine Repräsentanz mehr finden. Was bei mir persönlich zu Mediendiät führt. Und zu Kompensationshandlungen in diesem Blog.
Dazu gehört dieses Diskussionspapier von Michael Brie, Erhard Crome, Frank Deppe und Peter Wahl, das ich nicht unterschieben hätte, das aber eine sachliche, streitbare Debatte unbedingt wert ist: “Friedenspolitik für die Welt des 21. Jahrhunderts – Ein Diskussionspapier der Initiative ‘Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder!’ (Auszüge)”.
Diesen Aufruf von mehreren Tausend SPD-Mitgliedern “Eintreten für Würde – Menschenrechte wahren, Asylrecht verteidigen, sozialdemokratische Werte leben!” hätte ich sogar unterschrieben, wenn ich nicht in der falschen Partei wäre.
So blieb mir nur meine aktuelle Verärgerung über die Deutsche Bahn “Lächerlich – Wundersame Bahn CCIV”.
Morgen mittag folgt ein weiterer Sozialdemokraten-Aufruf: “Unser Ziel: Frieden in der Welt! – Aufruf von Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten zur Friedensdemonstration am 03.10.2024 in Berlin – Krieg ist eine furchtbare und grausame Folge politischen Versagens, die viele unschuldige Opfer trifft – immer!”
Bewegungen aus der Defensive – immerhin gibt es welche.
Der Spätsommer in Beuel ist immer noch nicht weg. Nicht nur im Diskurs, auch von der Bahn sind wir hier von der Aussenwelt abgeschnitten. Warum auch nicht? Wir haben ja hier alles. Rheinpegel Bonn 200cm.
Freundliche Grüße
Martin Böttger
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