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Das GroKo-Gespenst 2025-2029

In der Politik gibt es Menschen, bei denen viele sagen: Er/sie hat zwar eine andere Meinung, ist aber trotzdem nett. Das ist manchmal der Anfang von langen Freundschaften.

Kaum jemand im inneren System kommt allerdings gut mit Scholz aus. Und auch drüber hinaus finden ihn wenige gut. Fundamentalschnöselei ist der verbreitete Eindruck. Das Gleiche gilt für Merz. Da sind also nicht gerade Obersympathen an der Spitze von Union und SPD. Zudem können die beiden sich auch wechselseitig nicht riechen. Oft bewiesen. Schwierige Situation.

Seit einiger Zeit ist aber auch klar, dass sie wieder in die GroKo zurückstreben, also in die Koalition, bei der so ziemlich alle Lobbies mit am Tisch saßen und sich gegenseitig blockierten. Wenn jemand wissen will, warum Deutschland so weit zurückliegt, dann ist das der Hauptgrund: Union und SPD haben sich lange wechselseitig blockiert – und damit das ganze Land.

Das soll nun nach Willen mancher in Union und SPD wieder Wirklichkeit werden. Das Land unter sich aufteilen, die eigenen Seilschaften pflegen – und der Rest: Schauen wir mal! 2025-2029 droht die Rückkehr des GroKo-Gespensts. Die einzigen, die sich wirklich darüber freuen: AfD und BSW.

Über Reinhard Olschanski / Gastautor:

Geboren 1960, Studium der Philosophie, Musik, Politik und Germanistik in Berlin, Frankfurt und Urbino (Italien). Promotion zum Dr. phil. bei Axel Honneth. Diverse Lehrtätigkeiten. Langjährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referent im Bundestag, im Landtag NRW und im Staatsministerium Baden-Württemberg. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Politik, Philosophie, Musik und Kultur. Mehr über und von Reinhard Olschanski finden sie auf seiner Homepage.

4 Kommentare

  1. Martin Böttger

    Ääh – welche “Lobby” sitzt denn derzeit nicht “am Tisch”?
    Wer an Gespenster glauben will – da gibt es mehr als nur das Eine. Aber mit Blick auf die FDP würde ich sagen: sie sind alle sterblich.

  2. Manni Breuckmann

    Da ist Realitätsverweigerung im Spiel. Denn es wird sich wahrscheinlich herausstellen, dass CDU/CSU/SPD die einzig mögliche Variante ist. Vorausgesetzt, der Wille ist da, AfD und BSW von der Regierung fernzuhalten. Wenn das so ist, und wenn die Leute so wählen, was soll denn dann passieren? Wählen, bis es passt? Regieren mit wechselnden Mehrheiten? Ausserdem: Wer strebt denn aktiv eine „Grosse“ Koalition an? Weil er sie so toll findet. Eine Behauptung ohne Beleg. Und ein enttäuschender Kommentar.

    • Reinhard Olschanski

      Die GroKos in Hessen und Berlin sprechen deutliche Sprache. Hier wurden andere Konstellationen direkt abgeblockt – bis hin zur völligen Selbstverleugnung der SPD. Seeheim (Giffey …) träumt von Rest-GroKo und findet Mitstreiter in der Union. Und Hessen-SPD setzt für Union “Gender-Verbot” an Hochschulen um. Mal sehen, was von SPD bei neuer Bundes-GroKo noch übrigbleibt. Projekt 8%?

  3. Klaus Vater

    Wäre zu erwarten, dass die Leute im „inneren System“ ihren Job ordentlich tun und ihre Leistungsbereitschaft/L-fähigkeit nicht davon abhängig machten, ob sie diesen oder jenen gut finden oder nicht. Der „Fun-faktor“ hat im „inneren System nüschte zu suchen.

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