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Zum Ergebnis der Präsidentschaftswahlen 2024

Es sollte keine große Überraschung sein, dass eine Demokratische Partei, die die Arbeiterklasse im Stich gelassen hat, feststellt, dass die Arbeiterklasse sie im Stich gelassen hat. Zuerst war es die weiße Arbeiterklasse, und jetzt sind es auch die Latino- und schwarzen Arbeiter. Während die Führung der Demokraten den Status quo verteidigt, ist das amerikanische Volk wütend und will Veränderungen. Und sie haben Recht.

Während es den sehr Reichen phänomenal gut geht, leben heute 60 % der Amerikaner von der Hand in den Mund, und die Einkommens- und Vermögensungleichheit ist größer als je zuvor. Unglaublicherweise sind die realen, inflationsbereinigten Wochenlöhne für den durchschnittlichen amerikanischen Arbeitnehmer heute niedriger als vor 50 Jahren.

Trotz der explosionsartigen Zunahme der Technologie und der Produktivität der Arbeitnehmer werden viele junge Menschen heute einen schlechteren Lebensstandard haben als ihre Eltern. Und viele von ihnen befürchten, dass Künstliche Intelligenz und Robotertechnik die schlechte Situation noch verschlimmern werden.

Obwohl wir pro Kopf der Bevölkerung mehr ausgeben als andere Länder, sind wir heute die einzige reiche Nation, die die Gesundheitsversorgung nicht als Menschenrecht garantiert, und wir zahlen weltweit die höchsten Preise für verschreibungspflichtige Medikamente.

Wir sind die einzigen unter den großen Ländern, die nicht einmal einen bezahlten Urlaub aus familiären und medizinischen Gründen garantieren können.

Heute geben wir trotz des starken Widerstands der Mehrheit der Amerikaner weiterhin Milliarden aus, um den Krieg der extremistischen Netanjahu-Regierung gegen das palästinensische Volk zu finanzieren, der zu einer schrecklichen humanitären Katastrophe geführt hat: Massenunterernährung und das Verhungern tausender Kinder.

Werden die Interessenvertreter des großen Geldes und die gut bezahlten Berater, die die Demokratische Partei kontrollieren, aus diesem katastrophalen Wahlkampf irgendeine echte Lehre ziehen? Werden sie den Schmerz und die politische Entfremdung verstehen, die zig Millionen Amerikaner erleben? Werden sie irgendwelche Ideen haben, wie wir es mit der immer mächtiger werdenden Oligarchie aufnehmen können, die so viel wirtschaftliche und politische Macht hat? Wahrscheinlich nicht.

In den kommenden Wochen und Monaten müssen diejenigen von uns, die sich um Basisdemokratie und wirtschaftliche Gerechtigkeit sorgen, einige sehr ernsthafte politische Diskussionen führen. Bleiben Sie dran.

Das Original dieses Textes finden Sie hier. Die Übersetzung erhielten wir von Adalbert Krims. Er erläutert zum Autor Bernie Sanders:

Bernie Sanders, der sich selbst als „demokratischer Sozialist“ bezeichnet, war von 1991 – 2007 Abgeordneter zum Repräsentantenhaus und ist seit 2007 ununterbrochen Senator des US-Bundesstaats Vermont. Er kandidiert zwar als Unabhängiger, hat sich aber der Fraktion der Demokraten angeschlossen. Zweimal ist er bei den Vorwahlen für die demokratische Präsidentschaftskandidatur gescheitert (2016 und 2020). Obwohl er schon 83 Jahre alt ist, hat Sanders auch diesmal die Senatswahl in Vermont klar gewonnen – mit 63,3 Prozent, vor dem republikanischen Herausforderer mit 32,1 Prozent.

Über Bernie Sanders / Adalbert Krims:

Unter der Kennung "Gastautor:innen" fassen wir die unterschiedlichsten Beiträge externer Quellen zusammen, die wir dankbar im Beueler-Extradienst (wieder-)veröffentlichen dürfen. Die Autor*innen, Quellen und ggf. Lizenzen sind, soweit bekannt, jeweils im Beitrag vermerkt und/oder verlinkt.

2 Kommentare

  1. Hanspeter Knirsch

    Die Kritik von Bernie Sanders an der Politik der Demokraten kann ich gut nachvollziehen. Die Äußerungen zum Krieg in Palästina sind leider geeignet, so etwas wie gestern Abend in Amsterdam zu befeuern. Demokraten sollten sich nie dazu hergeben, kalkulierte Pogromstimmung zu erzeugen. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 darf man nicht ausblenden. Die bedingungslose Unterstützung der Biden Administration für Netanjahu ist ein Skandal, Ich befürchte, dass Trump der Krieg im Nahen Osten ziemlich egal ist. Verhungernde Kinder sowieso.

  2. Stefan Overkamp

    zu “gestern Abend in Amsterdam” sollte man auch die andere Position zur Kenntnis nehmen: https://youtu.be/clHlvgOPrWY?si=lyXXYxDpMH6tpLtH

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