Mapi Leòn ist in diesem Blog hier bereits prominent erwähnt worden. Das sportliche Blatt bei der damaligen WM wendete sich danach ganz anders, als ich zu diesem Zeitpunkt erwartet hatte. Denn die Spanierinnen, nicht Japan, wurden Weltmeisterinnen und stürzten danach auch noch ihren despotischen Verbandsboss. Sie vollendeten sportlich und politisch, was Señora León sicher gerne miterlebt hätte. Zu allem Unglück fügte sich bei ihr noch eine schwere Meniskusverletzung hinzu. Nun ist sie wieder da, mit strahlend schönem Barca-Fussball.
Der englische Wikipedia-Eintrag über Mapi Leòn ist weit informativer als der knappe deutsche. Er benennt nicht nur ihre spielerischen Stärken, sondern auch ihre menschlichen. Zu erkennen ist ein starkes spanisches Gegenstück zu der mit Recht weltberühmten Megan Rapinoe. Nur der WM-Triumph ist ihr versagt geblieben. Doch sonst gewinnt sie alles, was fussballerisch möglich ist.
Beim 3:2 im Cjhampions-League Finale 2023 gegen VW Wolfsburg überragte Leòn als linke Aussenverteidigern nicht nur im “Lesen” des Spiels, ihrer Pass- und Selbstsicherheit, sondern auch mit geradezu messiartig ausgeführten Standards (Eckbälle, Freistösse etc.). Der Sieg war sicherer, als das Ergebnis aussagte. So war es nun auch an diesem Wochenende beim Clásico Barcas bei Real Madrid. Das Ergebnis identisch 4:0 wie kürzlich bei den Männern, aber ein noch klarerer Leistungsunterschied. 3:0 stand es schon zur Pause – da war es bei den Jungs noch spannend (0:0).
Bemerkenswert: finden Sie einen Korrespondent*inn*en-Spielbericht – wenigstens die Übersetzung eines solchen – in einem deutschen Medium? Beim deutschen “Kicker” reichte es nur für die automatisch erstellte Aufstellung der Spieldaten. Aber für einen Bericht von Ratingen-Duisburg im Landespokal Niederrhein hats gereicht. Der Herren natürlich. Was interessiert uns die Welt?
Zu meiner Freude spielte León nicht nur hier im Clásico, sondern schon bei 9 von 10 Ligaspielen mit. In der Champions League hat sie als Abwehrspielerin sogar schon ein Tor erzielt.
Was für ein Lebenswerk. Eine – erfolgreiche! – Revolution im Frauenfussball angezettelt. Durch Ausgrenzung und Ausschluss vom grössten sportlichen Triumph nicht niedermachen lassen, und von einer Verletzung, die zu Invalidität hätte führen können, auch nicht. Nach alldem wieder Mitspielen auf Weltklasseniveau. Ich knie nieder.
Fussball der Teamsport – vor allem bei den Frauen.
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