ARD-Teaser-Text: Kings of Hollywood – Los Angeles, 1974: Max Barber ist Hollywood-Produzent. Für seine geliebten Low-Budget-Filme würde der Geschäftsführer der Miracle Motion Pictures alles tun. Doch leider lässt der große Erfolg auf sich warten. Als sein letzter Film, den er gemeinsam mit seinem Neffen Walter produziert hat, von Fundamentalist:innen boykottiert wird, hat er ein Problem: Sein Mafia-Finanzier Reggie Fontaine will das geliehene Geld zurück und stellt Max ein Ultimatum. Durch einen Zufall kommt Max die zündende Idee: Beim Dreh seines nächsten Filmes will er den Hauptdarsteller um die Ecke bringen und mit der ausbezahlten Versicherungssumme seine Schulden begleichen. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass sein Star, der abgehalfterte ehemalige Western-Darsteller Duke Montana, robuster ist als erwartet. Max bringt Duke in immer gewagtere Situationen, doch dieser überlebt einen Stunt nach dem anderen. Dabei nehmen die Dreharbeiten plötzlich eine Wendung, mit der niemand gerechnet hat. Mit Robert de Niro, Tommy Lee Jones, Morgan Freeman, Zach Braff, Eddie Griffin, Emile Hirsch; Regie George Gallo”.

Diese Storyline liest sich bescheuert. Weil de Niro mitgmmacht hat, dachte ich, ist es einen Versuch wert. Das stimmt tatsächlich. Der Film, 2020 gedreht (in New Mexico), geriet unter die Räder der Coronapandemie. Mr. de Niro scheint die Arbeit Spass gemacht zu haben – so weggetreten hat er noch nie gespielt. Es wirkt, als habe er lange darauf gewartet, das spielen zu dürfen. Ein grosser und sehr alberner Spass. Sollte das alles etwa auch nur das Geringste mit den wirklichen Produktionsverhältnissen zu tun haben? Oder ist es ein surrealer Nebelwerfer, um die Wirklichkeit zu verbergen? Urteilen Sie selbst. Jedenfalls ein Beweis von Selbstironie. Verfügbar bis 25.1.25 (ein knapper Monat noch).

Gegenprobe: Dortmund-Tatort

Sie wissen ja – ich steh’ auf den Dortmund-Tatort. Auch diesen: Ermittlungen im Milieu der Reichen und Hässlichen. Ich trauere noch der Urbesetzung nach. Aber Frau Reinsperger macht ihren Job super, fällt nicht ab, sondern entwickelt in der Rolle einen eigenen, belebenden Charakter. Sehr viel Dialogwitz, aber ganz anders lustig.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net