Ursprünglich wollte ich heute – am Fall des relevante Wahlkampfthemen überdeckenden Fall des Grünen-MdB-Gelbhaar – ein weiteres Mal schreiben, wie schlecht die (Medien-)Welt ist. Doch mein Überdruss siegt. Stattdessen drei positive Empfehlungen.
Mit Susanne Willems und Volker Perthes verbindet mich eine sehr lange politische und persönliche Freundschaft. Mit beiden, und weiteren Anderen, gelang es mir in den 80er Jahren, nachdem wir 1982 aus eigenem Antrieb eine Trennung von der FDP vollzogen und von öffentlicher Förderung abgeschnitten wurden, die NRW-Jungdemokraten am Leben zu halten. Sie erfuhren nach dieser (materiellen) Krise sogar wieder einen ungeahnten Aufschwung. Solche Erfahrungen verbinden. Die Verbindung von Susannes Familie mit Johannes Rau aus gemeinsamer GVP-Zeit war uns eine wichtige Hilfe.
Volker Perthes ist nun Rentner/Pensionist, will jetzt “wieder stärker publizistisch tätig” sein, und weist als erstes auf einen ausführlichen Podcast mit Carolin Emcke hin, den beide für die SZ angefertigt haben, hier mit einer schriftlichen Kurzfassung: “‘In aller Ruhe’ mit Carolin Emcke: ‘Surreal geprägt’ – Volker Perthes über globale Perspektiven unter Trump – Wie könnte sich die internationale Staatengemeinschaft unter dem neuen US-Präsidenten verändern? Darüber spricht Carolin Emcke mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Stiftung Wissenschaft und Politik.”
Susanne Willems gab der Wochenendbeilage der Jungen Welt dieses ausführliche Interview: “»Das war ein Mikrokosmos des Ausbeutungs- und Unterdrückungssystems« – Über das Vernichtungslager, deutsche Konzerne und die Herausforderungen für das Erinnern.” Bitte beachten Sie, dass die Junge Welt ältere Texte nach unbestimmter Zeit in einem Paywall-Archiv verschwinden lässt.
Jürgen Becker ist nicht so ein naher Freund wie die zwei Vorgenannten. Immerhin habe ich ihn persönlich kennengelernt und festgestellt, dass er im direkten persönlichen Kontakt genauso nett ist, wie auf der Bühne. Seine Programme weisen ihn als politischen Durchblicker aus, ohne dass er sich davon Laune und Lebenslust verhageln lässt – vorbildlich. Von seinem aktuellen Programm habe ich nur eine Nummer in den “Mitternachtsspitzen” gesehen, die das Niveau dieser seit seinem Moderatorenabgang fühlbar abgerutschten Sendung deutlich angehoben hat. Kommenden Samstag um 15 Uhr ist sein Programm auf WDR5 zu hören (mit späteren Wiederholungen). Das werde ich nicht verpassen – als Nachtisch zum l’Olivo-Mittagessen.
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