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Das deutsche Männerproblem

Gestern hat mal wieder ein (deutscher) Mann mit seinem Auto mutwillig Menschen totgefahren. Das Auto ist eine mörderische Waffe, das weiss ich spätestens, seit ich meinen Führerschein gemacht habe. Autoverbotszonen sind jedoch nur spärlich zu entdecken. Das andere Problem sind wir Männer.

Unter den verurteilten Mördern und Totschlägern in Deutschland stellen die Männer eine 90%-Mehrheit. Gut, auch die Mehrheit ihrer Opfer sind Männer. Der Anteil bei den Frauen als Opfer ist jedoch um ein Vielfaches höher (ca. 30-40%), als ihr minimaler Anteil als Täterinnen. Dass Männer also nur noch in streng ausgewiesenen Risikozonen gehalten werden dürfen – das hat noch niemand gefordert. Ausweisen ist noch unpraktikabler. Niemand will sie haben. Aber das mit ihnen zusammenhängende Gewaltproblem ist so ungelöst, dass es lieber gar nicht erst benannt wird.

Nach dem gestrigen Vorfall in Mannheim hätte es für die deutsche Bundespolitik unserer Zeit nahegelegen, bis spätestens Freitag eine Bundestagssondersitzung einzuberufen, in der über ein Autodenmännernwegnehmengesetz zu beraten wäre. Doch welche Fraktion würde das einbringen?

“Denn wer hat am meisten ­Unglück über die Menschheit gebracht? Männer, die alles regeln wollen.” (Robin Detje, taz.de)

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net

Ein Kommentar

  1. Cony Lohmeier

    Lieber Martin,
    da sprichst du mir mal wieder aus der Seele. Danke für diesen Beitrag zum Perspektive Erweitern – von einem Perspektivwechsel sind wir noch weit entfernt. Männer u nd Auto: eines der letzten Tabus.
    Beste Grüße
    Cony

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