Donald Trump ist mit einer fliegenden Penisverlängerung zum G7-Gipfel gereist. Nachdem er bereits am vergangenen Wochenende 53 Millionen Dollar für ein ähnliches Schauspiel – da waren es noch Panzer, Kampfjets und Paradetruppen aus Steuergeldern – für seinen eigenen Geburtstag verschleudert hat, traf er heute beim G7-Gipfel wie “der kleine Imperator” mit “Air Force One” und fünf präsidialen Hubschraubern auf.
Nun ist ja z.B. von Mick Jagger oder Robbie Williams bekannt, dass sie immer diese engen Hosen mit sich deutlich abzeichnenden Hasenpfoten trugen, weil sie von der Natur eher normal bis zurückhaltend ausgestattet worden sind. Bei Donald Trump ist man und frau ja dankbar, dass er dergleichen Offenheit vermeidet, denn den peinlichen Anblick möchte man ja niemandem zumuten. Seine roten Schlipse sind schon geschmacklos genug. Nun hat er lieber zu flugtechnischem Viagra gegriffen.
Wer angibt, hats nötig
Aber trotzdem gilt, was der Volksmund und der gesunde Menschenverstand – sofern er nicht von asozialen Netzwerken umnachtet ist – sehr wohl weiss. Wer Probleme hat, muss besonders dick auftragen. Insofern ist offensichtlich, dass Donald Trump wohl merkt, dass er derzeit schlechte Geschäfte macht. Sein Zöllewahn schadet der eigenen Wirtschaft, seine offensichtliche Liebe zu Putin könnte Argwohhn bei seiner homophoben Anhängerschaft wecken, und seine rassistische Abschiebungspolitik hat seine Wähler:innen unter den Hotel-, Gaststätten und Farmergemeinden verärgert. Netanjahu hört auch nicht so richtig auf ihn, sondern versucht, ihn in einen Krieg gegen den Iran hineinzuziehen.
“Seht mal, was ich kann”
ist ein typisches Muster von etwa eineinhalbjährigen Kindern. In dieser Phase ein gesundes Verhalten, um erstmals der elterlichen und sonstigen Umwelt kundzutun, dass das kleine Ego erste eigene Erfolge spürt und dafür gelobt werden möchte. Normalerweise verliert sich dieses Verhalten mehr oder weniger in den folgenden Jahren bis zur Adoleszenz, bei Frauen früher, bei männlichen Wesen kann es länger dauern – schon mal über die 30er hinaus, um Mitte 55 bei besonders hartnäckigen Fällen wieder in Erscheinung zu treten. Oft in Form von roten Cabrios oder Scheidungen. Während das Kleinkind, wird es gelobt, noch volle Befriedigung erzielen kann, bedarf das bei älteren Semestern immer höherer Dosen und aufwendigerer Gesten. Sein Namensvetter Donald Duck teilt übrigens diese Leidenschaften seit rund 80 Jahren. Bei Trump müssen es schon fünf Hubschrauber sein. Melania kann er damit sowieso nicht beeindrucken.
Bloss nicht an den Zünder fassen
Trotz souveränen Auftretens des Gastgebers machten allerdings heute die restlichen Teilnehmer des G7-Gipfels eher den Eindruck, als ob sie bloss keinen Anlass geben wollten, dass der angereiste Despot seine Aggressionen ungezügelt ausleben könne. Sie alle erweckten gestern weniger den Eindruck, eine internationale Gipfelkonferenz zur gemeinsamen Analyse und Gestaltung der aktuellen Krise abzuhalten, als die Detonation einer diplomatischen Bombe in den eigenen Reihen auf jeden Fall zu verhindern. Mit seiner Andeutung, er wolle eigentlich gerne Putin wieder einladen, hatte Trump den Zünder schon eingestellt. Egal, wie dieser Gipfel ausgeht – eine Schlusserklärung wird es ja nicht geben – können sich die Spitzenpolitiker, sollte es mal politisch eng werden, anschließend immer noch beim Kampfmittelräumdienst weltweit bewerben.
G6 plus als Alternative?
Das, was EU-Politiker:innen im Zusammenhang mit Putin feststellen, trifft – so absurd wie real – in vielen Facetten auf Trump zu. Insofern sollten sich die EU, Japan, Kanada und Australien souverän überlegen, sich doch mal gemeinsam mit Xi und Mohdi zu treffen. Vielleicht noch Brasilien, Südafrika und die Golfstaaten dazu einladen. Und diesmal auf Augenhöhe, nicht wie vormals in Bayern mit kolonialen Umarmungen und Schulterklopfen. Donald wäre dann allein zu Haus – für ihn eine völlig neue Erfahrung!
Wenn er dann in eine WG mit Putin zieht, wissen alle, was sie von ihm zu halten haben. Seine Masche ist, zu machen, womit niemand rechnet, weil es so abwegig ist. Das können die Demokratien auch.
Nachtrag 2 Uhr 15 am 17.6.: Donald Trump hat sich wegen aktueller Krise rund um den Iran, mit der er ja nichts zu tun hat, vom G7-Gipfel vorzeitig verabschiedet. Und eine “Abschlusserklärung” gibt es doch.
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