Zum Jahreswechsel ist es üblich, eine Vorschau auf das kommende Jahr zu geben. Dieser Aufgabe will ich mich nicht entziehen:
10. Januar: Der Armutsbericht der Bundesregierung belegt eine wachsende Umverteilung des Reichstums zulasten der wirtschaftlich Schwachen. Die Bundesregierung zeigt sich beruhigt. Entscheidend sei, dass der Reichtum noch vorhanden und nicht verschwunden sei.
17. Februar: Nach dem Modell der Wehrpflicht sollen künftig auch die Minister/innen ausgelost werden. Der Rechnungshof hat ermittelt, dass keine Einbuße an Qualität zu befürchten sei.
11. März: Ein ICE aus Hamburg erreicht Frankfurt ohne jede Verspätung. Der Grund wird rasch ermittelt: der Zug war in Hamburg eine Stunde zu früh gestartet.
26. April: Am Geburtstag seiner Frau gibt Donald Trump bekannt, dass der US-Bundesstaat Montana künftig Melania heißen wird.
2. Mai: Der Bundestag plädiert einstimmig für ein Tempolimit auf Autobahnen. Erst jetzt fällt einigen Abgeordneten auf, dass die FDP seit Februar 2025 nicht mehr im Parlament vertreten ist.
31. Mai: Das Referendum über die Hamburger Olympiabewerbung scheitert an zu geringer Bürgerbeteiligung. Der Hamburger Senat beschließt, dem Votum der Bürger zu folgen.
12. Juni: Die geplante Streckenführung der Tour de France durch Köln wird kurzfristig abgesagt. Die Begleitfahrzeuge verfügen nicht über Feinstaubplaketten.
20. Juli: Microsoft bietet Deutschland an, im Fall des nachgewiesenen Bedarfs drei Politiker mit Künstlicher Intelligenz auszustatten. Die Bundesregierung benennt Jens Spahn, Alexander Dobrindt und Andreas Scheuer.
5. September: Zur Sitzung des Bundeskabinetts erscheinen 345 Personen. Die Einladung war versehentlich an alle Abgeordneten und nicht nur an die Minister/innen gegangen.
28. Oktober: Der Städte- und Gemeindebund fordert von der Bundesregierung Maßnahmen zur Verbesserung des Stadtbilds. Bundeskanzler Merz entscheidet, dass die Weihnachtsbeleuchtung künftig zwölf Monate lang strahlen darf.
29. November: Neuer Bundespräsident soll eine unverbrauchte und bürgernahe Persönlichkeit werden. Sigmar Gabriel nominiert Gerhard Schröder.
20. Dezember: Donald Trump übernimmt das Komitee zur Verleihung des Friedensnobelpreises. Trump hat sich ein Vetorecht vorbehalten. Die Satzung wird dahingehend verändert, dass die gleiche Person mehrfach ausgezeichnet werden kann.

“Man könne aber nicht für jede Lebenslage eine neue Sozialleistung erfinden, erklärte Gabriel” – so las der DLF heute Nacht wieder aus der Springerpresse vor. Dabei wäre das erstmals seit langem mal eine gute Idee der SPD. Kapital ist genug da , es weiss doch gar nicht mehr wohin, bläst Immobilien- und KI-Blasen auf. Davon können die Leser*innen der Medien, mit denen Herr Gabriel hier spricht, natürlich nichts wissen. Woher auch?