Achtung: es geht wieder um Fussball, und wie den finanzierende und dominierende Medien echte Menschen killen

Wie kommichdrauf? Der leistungsstarke schwarze deutsche Stürmer der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA Karim Adeyemi, also so eine Art leitender Angestellter, und weissgott kein armer Wicht, wird gerade durch den Fleischwolf der Springerpresse gedreht. Ausweislich einer Staatsanwaltschaft, die ebendieser Springerpresse offenbar exklusiv ermittelte Fakten durchsticht, hat Herr Adeyemi einen Strafbefehl wg. illegalen Waffenbesitzes kassiert. Die Waffen habe er sich über eine Onlineplattform besorgt.

Durchgestochen wurde die Story “rechtzeitig” zum jüngsten recht aufmerksamkeitserfolgreichen Länderspiel der DFB-Elf, in dem Herr Adeyemi nur auf der Ersatzbank mitwirken durfte. Nachdem zunächst verbreitet wurde, Adeyemi habe die illegalen Waffen unwissentlich in einer “Mystery Box” erworben, sticht die Staatsanwaltschaft nun, erneut exklusiv über die Springerpresse, durch, dass Adeyemi sehr wohl komplett wissentlich gehandelt habe.

Daraus ergeben sich für mich einige Fragen.

Die kürzeste: wer kontrolliert eigentlich die PR-Arbeit von Staatsanwaltschaften, sowie ihre Qualitätssicherung?

Dann an die Arbeitgeberseite. Was macht das Management oder die Spielerbetreuung der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA eigentlich den ganzen Tag? Ich weiss, dass sie, u.a. mit KI und echten Menschen, schon 8-10-jährige scouten. Nicht nur in Dortmund und Umgebung. Es gibt einen globalen Wettbewerb aller Fussballkonzerne, von denen nur dieser eine in Dortmund sitzt, diese Kinder und Jugendlichen schon frühzeitig an sich zu binden. Weit weniger als 5% von ihnen werden Profis, und nochmal etliche weniger werden damit Millionäre. Wie Adeyemi. Mann kann es auch Menschen- und Kinderhandel nennen. Umgangssprachlich. Juristisch/strafrechtlich regieren saubere Hände.

Daran schliessen sich die nächsten Fragen an seinen Beratungskonzern “Gestifute” an, der offenbar über ein ansehnliches Klientenportfolio verfügt, also mannigfache Professionalitätsansprüche erfüllen kann. Dafür spricht, dass sein Unternehmenssitz nicht nur im fernen Portugal, sondern auch im etwas nähergelegenen steueroptiimierenden Dublin platziert ist. Ist Herr Adeyemi also zu weit weg zum effektiven beraten?

Bei seinem Arbeitgeber erinnere ich daran, dass dem jahrelang bei seinem früheren leitenden Angestellten Marco Reus entgangen war, dass der ohne Führerschein rennwagenartige PKWs durch den öffentlichen Strassenverkehr bugsierte. Und keine*r hats gemerkt, sowas aber auch …. Bis heute ist verhaltensauffällig, dass in Dortmund, nicht am vielbesungenen proletarischen “Borsigplatz”, sondern an der längst gentrifizierten Strobelallee, die nötige kulturelle Kompetenz fehlt, wertvolle Supertalente, insbesondere wenn es sich um Schwarze (Sancho, Gittens, Moukoko, Brunner) handelt, sozial an diesem doch angeblich so attraktiven superbezahlten Arbeitsplatz zu binden. Stattdessen werden sie gegenüber dem Springerkonzern immer wieder gerne “in den Regen” gestellt, um ihre Forderungen zu mässigen. Seriöse Medienarbeit ist was Anderes. Und sozioökonomischer Erfolg ebenfalls.

Im Klartext: die GmbH & Co. KGaA ist in erster Linie darauf bedacht, sich selbst in den schon genannten Brutalo-Medien einen schlanken Fuss zu machen, statt ihre Angestellten vor ebendiesen Geschäftspartnern zu schützen.

Die ARD will jetzt auch so rechts und brutal mitspielen

Damit leiten wir zu einem anderen schwarzen deutschen Nationalspieler über: Jerome Boateng. Der Spiegel kontert in einer fetten Story (Paywall) eine mehrteilige Boateng-Doku der ARD, die ich hier absichtsvoll ebenfalls nicht verlinke. Beides sind kriegerische Massnahmen in einem Beziehungs- und Scheidungskrieg zwischen dem aussergerwöhnlich solventen Herrn Boateng, seinen Rechts- und Medienberatungstruppen, sowie den Rechtsberater*innen seiner ehemaligen Lebensabschnittsgefährtinnen, von denen eine Überlebende die Mutter seiner Töchter ist, die er ihr erfolgreich und, der Spiegel-Story zufolge, rechtswidrig entzieht. Aber in der ARD-Doku eifrig – mit verpixelten Gesichtern (weil gerichtlich dazu gezwungen) präsentiert. Während die Mutter – sie weiss warum – nichts mit Medien macht.

Ist mir schlecht …

Eine von Boatengs Partnerinnen war Katarzyna Lenhardt. Sie ist tot. Meine Gedanken zu ihr hatte ich vor über vier Jahren hier niedergeschrieben. Ich habe nichts zu korrigieren oder zu ergänzen.

Über Martin Böttger:

Avatar-FotoMartin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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