… und auf dem Arbeitsmarkt dreht sich was
Wie lange brauchen Sie, bis Sie eine*n Handwerker*in bekommen? Wo ist Ihre nächstgelegene Bäckerei, die nicht nur vorgefertigte Industrieware weiterreicht? Kennen Sie noch eine Metzgerei, die mehr ist als eine Verkaufstheke, und darauf achtet, dass ihre Ware nicht durch traumatischen Stress ungeniessbar gemacht wurde?
Die Industriestandardisierer werden eines Tages auch das Verkaufen durch Roboter ersetzen. Richtige Menschen, die persönlich Ihnen gegenüber für ihre Arbeit und handwerkliche Qualität einstehen, werden dagegen immer seltener. Es ist abzusehen, dass sich unsere Klassengesellschaft an diesen Stellen noch weiter spreizen wird. Wer noch qualitativ hochwertiges Handwerk leistet, bei Dienstleistungen, in Handel und Gastronomie, wird bald Sonderrenditen einfahren können, wie es in ihrer Pionierzeit der Biobranche gelang. D.h. umgekehrt: Leute mit wenig Geld werden noch schlimmer mit minderwertigem Billigkram abgefertigt. Der Lohn des deutschen Geizes, die Konsequenz aus jahrzehntelanger ideologisch und medial betriebener Geringschätzung menschlicher Arbeit.
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Und hier finden Sie, wie das im Gegensatz zu Bonn in finanzpolitischem Saus und Braus lebende München versucht, Arbeitskräfte zu gewinnen, die sich die Stadt nicht mehr leisten können, weil ihre Immobilienpreise und Mieten sie zu einem Reichen- und Investorenghetto vergammeln.
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