… ist jetzt ganz in Markus Söders Nähe / “Folter V”
Letzten Freitag hat die BaFin im Wirecard-Unterschungsausschuss ausgesagt. Ihr bisheriger Chef Felix Hufeld und Elisabeth Roegele, Exekutivdirektorin. Michael Maiers/Berliner Zeitung Bericht ist erneut ein Quell spannender Informationen. Dass Herr Hufeld, der demnächst von Kanzlerkandidat Olaf Scholz abgelöst werden soll, dabei besser abgeschnitten habe, als Frau Roegele, erscheint als Nebensache. Die Hauptsache ist, dass die Dame und der Herr die Arschkarte an die Staatsanwaltschaft München weitergereicht haben. Die untersteht der Bayrischen Staatsregierung.
Ist Frau Roegele verwandt mit Otto B. Roegele? Der war ein im reaktionären Katholizismus und den ihm zuzuordnenden Parteien CSU und CDU glänzend vernetzter Publizist. Seine Wochenzeitung “Rheinischer Merkur” haben wir in unserer selbstorganisierten Schülerbibliothek – wir erhielten das Abo kostenlos – immer nur mit spitzen Fingern angefasst, zur Gegnerbeobachtung. Ottos Mutter hiess auch Elisabeth. Belege für Verwandtschaft konnte ich nicht finden. Wenn es welche gibt, waren sie der Karriere garantiert nicht schädlich, und könnten die öffentlich sichtbare Wurstigkeit vielleicht besser erklären. Suchen wir nicht gegenwärtig immer wieder nach rationalen Erklärungen für diese pandemisch verbreitete Eigenschaft?
Laut Hufeld und Roegele, und die wiederum laut Maier, war es die Staatsanwaltschaft München, die auf geradezu mafiös-geheimnistuerische Weise (“strengstes Stillschweigen”, d.h. Omertá) das weitere Handeln der BaFin zugunsten Wirecard ausgelöst habe. „Wenn die Staatsanwaltschaft uns sagt, diese Information ist topvertraulich, dann gibt es nicht den geringsten Zweifel.“ – und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht gehorchte der Staatsanwaltschaft Mǘnchen. Als Quelle der topgeheimen Informationen wurde „Herr Enderle von der Kanzlei BubGauweiler, der anwaltliche Vertreter von Wirecard“ genannt. Ich tippe mal, der Gauweilerpeter hat “von nichts gewusst” – und Sie und ich sind frei darin, ihm zu glauben oder nicht. Wie oft essen die Herren wohl zusammen Mittag?
Chef der Staatsanwaltschaft München I ist Hans Kornprobst. Kein Malermeister in Ismaning, sondern Gesetzeskommentator, Amokläufe-Verfolger und “Wunschnachfolger” (SZ, 2017, Paywall) von irgendjemand anders. Ob er nun auch bald nach Berlin eingeladen wird?
Chef von Herrn Kornprobst ist seit November 2018 ein Georg Eisenreich. Wenn Sie von dem noch nie was gehört haben – ich auch nicht. Sicher ist: ernannt hat in Markus Söder. Zum Staatssekretär ernannt hat ihn dagegen im Oktober 2013 Söders Erzfeind Horst Seehofer. Dä. Von wem gegen wen geht das also? Wer wird nun wen zum Verhör einladen? Ich hoffe, die Telefoninfrastruktur in Bayern hält das aus.
Viel Zeit bleibt nicht. Die Bundestagswahl ist schon am 26. September. Bin gespannt, was mein Webmaster dann feiern wird. Wäre es schon heute, bekäme die CDU inkl. der CSU noch 25%.
Wie wird es weitergehen? Das lesen Sie in der nächsten Folge: “Folter VI”
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