Ein Gladbach-Fan guckt unter den Stadion-Rasen im süddeutschen Raum
Mit dahergelaufenen Journalisten reden? Macht heute keine*r mehr. Weder Minister*innen noch angeblich gemeinnützige Vereine. Sollen die doch selber sehen, wo sie ihre Fakten herkriegen. Wir machen uns unsere Fakten selbst, mit eigenem YouTube-Kanal und Vereins-TV. Und alle Spiele im PayTV. Die so denken und reden, stehen längst, ohne, dass wir was merken sollen, bei den Finanzministerien Schlange für Kredite und Bürgschaften (Schalke und FC Köln waren schon da), weil schliesslich alles, was sie sich in die Taschen stecken, dem Wohle der Allgemeinheit diene. So kennt die Allgemeinheit den Fussball, und sein Konzern im süddeutschen Raum ist dafür ein würdiger Repräsentant.
Der NDR hat einen bekennenden Gladbach-Fan, Henning Rütten, damit beauftragt, den Stand der Dinge bei diesem Konzern zu dokumentieren. Der ist dabei gegen die oben beschriebenen Wände gelaufen. Da hat er sich einfach drei bekennende Konzernfans von der Basis geschnappt, und dazu drei bekennende Kritiker. Und der NDR hat es um Mitternacht versenkt, um keinen übermässigen Ärger zu riskieren. Schliesslich zahlen er und seine ARD-Partner heute nicht weniger, als Leo Kirch (fussball-selig) einst geblecht hat. Auf das europaweit gesetzlich verbriefte journalistische Recht auf Kurzberichterstattung (90 Sek./Spiel) wird seit Beginn seiner Geltung konsequent verzichtet – es würde “Krieg” mit den gemeinnützigen Vereinen (ob mit oder ohne “ausgegliederte” Profiabteilung) bedeuten.
So juckt es im süddeutschen Raum also niemanden, wenn ein Gladbach-Fan sich an ihm kratzt. Auch den bundesweit meistgehassten Verein nicht. Das Filmchen könnte dennoch in die Geschichte eingehen. Wenn einst beschrieben wird, wie der Fussball in Deutschland starb.
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