Rassismus im deutschen Fussball – Sexualisierte Gewalt im deutschen Judo
Kritischer Sportjournalismus ist möglich, auch wenn es kaum jemand bemerkt. Abseits der pestartig-epidemisch verbreiteten Produktpräsentationen in deutschen Medien gibt es weiterhin das kleine Dorf des kritischen Sportjournalismus, im WDR-TV mit ständig wechselnden Sendeplätzen versteckt, derzeit sonntags nach Arnd Zeigler. Gestern besonders stark.
Matthias Wolf (Redaktion: Jochen Leufgens) präsentierte eine neue, noch unveröffentlichte Studie einer jungen Wissenschaftlerin über den praktizierten strukturellen Rassismus im deutschen Profifussball. Sie weist nach, dass die knapp 30% Nicht-Weissen in den Teamaufgeboten immer dann unterrepräsentiert werden, wenn es um Führungsaufgaben geht, sogar auf dem Spielfeld. In den Vereinsführungen stellen sie unter 3%. Also so ähnlich wie die Frauen. Der Filmbeitrag war gestern noch nicht online, wird aber hoffentlich nachgeliefert: suchen Sie hier.
Ein weiterer Hammer, in der Sache furchtbar, als Journalismus spitze, Andrea Schültke über gerichtlich ausprozessierte sexualisierte Gewalt im deutschen Judo-Sport. Zu den Prozessen und Verurteilungen kam es nur, weil die Opfer mutig und tapfer entschlossen waren, das durchzukämpfen, damit es Kindern und Jugendlichen nach ihnen nicht erneut passiere. Das ist ein Fortschritt der Gegenwart. die Opfer wehren sich. Sie brauchen mehr Unterstützung.
Schliesslich und endlich die Serie “No Sports” über die Lage des Sports in der Pandemie, massgeblich konzipiert von dem von der ARD-Sportschau abwandernden Marc Schlömer. Gute Arbeit. Danke.
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