… und der Emanzipationsfortschritt bei Olympia
Von dem klugen Ilja Trojanow/taz hatte ich – leider – länger nichts mehr gelesen. Er meldet sich in seiner taz-Kolumne zurück, um sich um die Rettung der Fantasie zu bemühen. Er erinnert “an den kurzen Frühling der Utopie im letzten Jahr … als viele von uns, angeregt von einem veränderten Alltag, sich grundsätzlichere Gedanken über unser Leben, Wirken und Verbrauchen machten, Gedanken, die teilweise ins Utopische wucherten.” Und beklagt zurecht: wo ist das hin?
Entlastend und entspannt dagegen die von mir schon lange verehrte Juliette Binoche, die mit jedem Jahr lebensklüger, souveräner, stärker wird. Was sie Richtiges ausführt, breitet sich emanzipatorisch aus, und wird weitergelebt von den der beinharten, folterähnlichen Leistungskonkurrenz abschwörenden Superstars Naomi Osaka und Simone Biles. Je mehr es ihnen nachtun, umso mehr brechen sie das perverse System der Mafias aus IOC, Medienkonzernen und korrupten Regierungen, statt, wie es die Regel ist, umgekehrt. Starke Frauen, Heldinnen für die zahllosen zurückgebliebenen, ausgeschiedenen, unbekannten Opfer.
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