Ich weiß ja nicht, ob Rolf Mützenich auf den Druck der Frauen in der SPD-Bundestagsfraktion reagiert hat, oder ob es seine eigene Entscheidung war. Schließlich soll Rolf Mützenich auch gesagt haben, es sei eine große Ehre als möglicher Bundestagspräsident gehandelt zu werden. Ich sah das eher als eine Möglichkeit, den streitbaren Linken Mützenich los zu werden. Als Bundestagspräsident wäre er wirkungsloser als in seiner jetzigen Funktion als SPD-Fraktionsvorsitzender.
Ich würde ihm den Posten ja gönnen – aber nicht jetzt. Jetzt wird er genau da gebraucht wo er ist – als SPD-Fraktionsvorsitzender. Den von Mützenich gemachten Vorschlag, die bisherige Fraktionsvize Bärbel Bas solle Bundestagspräsidentin werden, finde ich klasse. Allein schon als Entschädigung für vier Jahre Ertragens von Prof. Karl Lauterbach.
Dieser Selbstdarsteller war früher mal das, was in den letzten Jahren als Nachfolger Lauterbachs eben Bärbel Bas war – Fraktions-Vize und in dieser Eigenschaft für Gesundheitspolitik zuständig.
Dass dennoch stets Lauterbach statt Bas in den Quasselshows auftauchte und auch in den Nachrichten, hatte mich persönlich zu einigen Beschwerdebriefen an Gremien der ARD und des ZDF veranlasst. Ich wollte nämlich nicht wissen, was Klabauterbach (so nennt ihn Küppersbusch und das finde ich passend) was also dieser selbst ernannte vermeinte Corono-Experte erzählt, sondern was die als solche gewählte und von ihrer SPD-Fraktion autorisierte Fachpolitikerin Bärbal Bas und die SPD-Sprecherin im Gesundheitsausschuss die Ärztin und Abgeordnete Sabine Dittmar zu bestimmten Themen sagte. Das erfuhr ich aber nicht in den Nachrichten. Die zitierten Lauterbach. Ich fürchte dieser Mensch wird unser neuer Bundesgesundheitsminister…
Mensch stelle sich eine Welt vor, in der solch irgendwo niedergeschriebenen Regeln wie “Der/die Parlamentspräsident:in wird durch die grösste Fraktion vorgeschlagen” keine Relevanz mehr hätten. Ein Parlament in der etwa eine Claudia Roth oder gar eine Petra Pau von einer Ampelkoalition in dieses Amt gewählt werden würde wäre ganz gewiss kein schlechteres. Über die vielfältigen Verdienste jener Frauen und insbesondere auch die Repäsentationsfrage der Menschen aus dem Osten des Landes hab ich dabei hier noch gar nicht angefangen…
Nee… schon klar! Das Amt ist eine Trophäe der SPD, also muss eben ein Genossin “was werden”. Es gab jedenfalls viele schlechtere Optionen. Und bessere!
Wie recht Du hast, lieber Klaus!