Hier eine weitere Mediathekperle – äh oder doch nicht?
Viel aufgeblasene PR-Prosa wurde im letzten Jahr von ARD und ZDF verbreitet, wenn sie von ihrer Mediathek schwadronierten. In der Tat könnte sowas an Tagen wie diesen und den nächsten ein Segen sein, wenn es funktionieren und gepflegt würde. So entdeckte ich linearer Glotzopa gestern “GameFace” im Nischensender One, eine schon sieben Jahre alte Channel-4-Produktion aus dem gespaltenen Königreich. Und bin begeistert.
Protagonistin Marcella wird quasi von sich selbst gespielt. Die Hauptdarstellerin Roisin Marcella Conaty ist gleichzeitig Erfinderin und Autorin. Es erinnert ein wenig an Lena Dunham. Die war und ist schon grossartig. Bei Conaty bekommt die Story einen britischeren londonhaften Einschlag; auch ihre irischen Anteile sind durchaus zu erkennen. Wohltuend bei Dunham wie Conaty: keine Hungermodels, eher der Typus “echte Frau”, wie sie im Leben tatsächlich ähnlich vorkommt.
Die Reihe ist natürlich nicht so langweilig wie das echte Leben, sondern dramaturgisch auf weniger als eine halbe Stunde verdichtet. Zum Einschlafen reicht das kaum, immer was los.
Eingeschlafen sind sie dagegen in der ARD-Mediathek. Dort sind nur Trailer zur Serie anzuklicken. Weniger verpennt: Channel 4 mit den Originalversionen! Nächsten Donnerstag läuft ab 21 h auf One die zweite Halbzeit auf deutsch.
Büttenwarder-Abschied wird ins neue Jahr verlängert
Am 2. Januar ist der “2. Feiertag” von Neujahr. Da serviert der NDR ab 11.55 h die Sättigungsbeilage zum Mittagessen. Zur Mittagschlafzeit um 14.15 h ist fertig. Am Samstag 8.1. um 17.35 h, unmittelbar vor dem Abendbrot wird dann noch mal die allererste Folge wiederholt. Wenn alles schön in der Mediathek bliebe, tät es weniger weh.
Tatortreiniger
Davon werden am Mi. 11.1. um 23.15 h alte Folgen wiederholt. Wenn das Mediathekpräsenz schafft, an der es derzeit ebenfalls mal wieder fehlt, hat es meinen Segen. Wenn Sie es noch nicht gesehen haben, haben Sie was verpasst. Da können Sie am besten sehen, was sich Bjarne Mädel unter Schauspielkunst vorstellt, und mit diesem künstlerischen Ehrgeiz der letzten guten ARD/WDR-Erfindung “Mord mit Aussicht”, die Erfindung war 2008, das Licht ausgeknipst hat – das war 2014. War ‘ne schöne Zeit.
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