Diese Überschrift ist ausnahmesweise, obwohl es bei mir naheliegt, nicht kulinarisch gemeint. Und auch nicht auf Wladimir Putin, Joe Biden oder Xi Jinping gemünzt. Zu Putin lesen Sie weiter bei Liudmila Kotlyarova/Berliner Zeitung im Interview mit Tatjana Stanowaja, sowie Alexander Dubowy. Danach sind Sie auch nicht schlauer, als wenn Sie vom Rathaus kommen. So wenig, wie Hans-Christian Ströbele im DLF-Interview (Audio 8 min). Aber diese Texte bestätigen, dass Sie und ich am meisten auf der Hut sein müssen vor den Zweifellosen und Bescheidwissern. Die werden zusehends gemeingefährlich.

Stefan Niggemeier/uebermedien glaubt übrigens, die jüngst hier berichteten Forsa-Ergebnisse seien “wie bestellt”. Daran habe ich keinen Zweifel. Das ist in der Marktforschung marktüblich. Niggemeiers Argumenten kann ich leider weder folgen, noch sie kritisieren – sind sind digital eingemauert.

Die Überschrift ist gemünzt auf die Fussballerinnen des – “Més que un club” – FC Barcelona. Die haben im Halbfinal-Hinspiel der Champions League die Betriebsmannschaft von VW, die immerhin das Beste ist, was der deutsche Vereinsfussball derzeit aufzubieten hat, vor über 90.000 Zuschauer*inne*n 5:1 verspeist. Hier werden die Damen von Florian Haupt/taz vorgestellt – bis auf wenige Ausnahmen junge Spanierinnen auf dem Weg nach ganz, ganz oben im Fussball. Sie bestätigen eine alte – auch politische – Lebensweisheit, dass der Teamgeist und die Solidarität spielentscheidend sind.

Gleich um 18 h findet das Rückspiel in Wolfsburg statt. In dieser Stadt, in der die ICEs immer das Anhalten vergessen, sind sie schon ganz besoffen, wenn mickrige 20.000 Menschen im Stadion erscheinen. Schande über ARD und ZDF, die, wenn die Vorankündigungen stimmen, weder in der Sportschau noch im mitternächtlichen Sportstudio eine Berichterstattung vorsehen. Abgekippt im Pay-TV eines ukrainisch-russischen US-Oligarchen (mehr über solche Typen hier). Beschämend arm.

Als Leseempfehlung zu diesen Anstalten das Interview von Matthias Reichelt/Junge Welt mit Sabine Rollberg, ehemalige Redakteurin bei WDR und ARTE und Ausbilderin von Filmemacher*inne*n. Ich habe Frau Rollberg mal kurz persönlich bei einer Tagung im WDR gesprochen, und festgestellt, dass sich unser Filmgeschmack unterscheidet. In diesem Interview ist jedoch nichts, dem ich widersprechen würde.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net