Hat es das schon mal gegeben? Erinnern daran kann ich mich nicht. Seit vielen Monaten streiken Autor*inn*en, Schauspieler*innen uns sonstiges Personal in der US-Film-, TV- und Streamingindustrie. Letztere hat noch eine grosse “Marktbereinigung” vor sich. Vielleicht gerät sie jetzt mittenrein. Statt einen Kiosk anzubieten, in dem die Glotzer*innen kaufen und gucken können, was sie wollen, will jeder Konzern selbst Plattform sein und das Monopol erobern. Dafür müssen sie Milliarden investieren. Auf die Gefahr hin, dass es für die meisten von ihnen vergeblich sein wird. Profite werden kaum/nicht gemacht, sondern in der Zukunft erhofft. Das Risiko wird abgewälzt auf die, die die Arbeit machen. Und die sind jetzt sauer.
Was dabei bisher rausgekommen ist, das beschreibt in einer kompakten Bestandsaufnahme Nico Jurran/heise: “Streiks in Hollywood: Die Streaming-Dürre ist nicht mehr abwendbar – Die Hollywood-Streiks plagen Dienste wie Netflix oder Disney+ – und ihre Nutzer. Neue Filme und Serien verzögern sich, auch die Langzeitfolgen sind immens.”
Das Kapital scheint auf dem falschen Fuss erwischt. Monatelanger Streik? Von Künstler*inne*n? Die solidarisch streiken, statt gegeneinander? In den USA? Und die Reichen spenden sogar für die Armen? An die Gewerkschaft? Ist das nicht illegaler Kommunismus?
Nach Jurrans Text fragte ich mich: hat in Europa irgendjemand die Marktchance erkannt? Werden Alternativen angeboten und produziert? Fair produziert – zu gerechten Löhnen und ohne sexualisierte Gewalt bei der Arbeit? Ist das nicht der angebliche Unterschied Europas zu den USA? Und wo ist er nun, wo die Bahn frei ist?
Wenn Sie Antworten auf diese Fragen wissen, verraten Sie sie bitte weiter.
Letzte Kommentare