Das schiebt sich so langsam aber zuverlässig aus mir heraus. Es ist die KI – oder amerikanisch AI für „artificial intelligence“ – die mit dem AI-gesteuerten Co-Piloten bei den hervorragenden Produkten von Microsoft neue Einnahmequellen erobert. Und wir nehmen das per „default“ bei den nächsten Updates einfach mit. Und weil wir auf drei Beinen kaum voran kommen können, brauchen wir ein viertes Bein, das ist die Plattform, auf der das alles geht: Microsoft Windows.

Bei allem Fortschritt, den wir über uns ergehen lassen müssen: mit den vier Beinen, die Microsoft uns spendiert, degradieren wir zu einem Hund mit einem verkrüppelten Hinterlauf. Das ist das, was das Geschäftsmodell von Microsoft so attraktiv für mich macht (also meine Aktien): Ein digital verkrüppelter User, der nicht aufrecht gehen kann, und auf die Wohltaten des Systems wie auf einen Krückstock angewiesen ist. Leider versagt hier die Evolution komplett, denn der vermeintliche Conveniencefaktor kennt keine digitalen Schranken, ich nehme, was mir vorgesetzt wird. Und weil ich auch nur genau das Eine kenne, ertrage ich allen Unbill, der mir daraus erwächst, als gottgegeben.

Und Microsoft hat(te) auch hehre Ziel, schon 2020 haben sie großmütig verkündet mit ihren Rechenwerken weltweit bis 2030 klimaneutral zu werden – allerdings rechneten sich nicht mit der immensen Kraft der KI, die die Kassen füllen soll. Der CO2-Ausstoß um 40 Prozent lässt das bis 2030 nicht zu – dafür müssen wir dankbar sein, denn die Sicherheit unserer gefluteten Keller ist nicht in Gefahr – und die Klimaziele von Microsoft lösen sich in Rauch auf.

Dafür bekommen wir das, was uns die KI bietet, in immer größeren Portionen zum Fraß vorgeworfen. Jede kleine Suche im Internet mit KI steigert den Energiekonsum in gigantische Höhen, nicht nur bei Microsoft, findet sich hier!

Aber die KI hat auch gesundheitliche Vorteile, denn wenn ich auf die prüden Bildgeneratoren verzichte und spezialisierte KI-Systeme beauftrage, dann müssen die einschlägigen Models nicht mehr zur Brust-OP, sondern ich verwandele – zur Not auch die eigene Frau – digital in Tittenmonster.

Jetzt könnte mir unterstellt werden, das würde ich einseitig sehen, nein, das geht auch mit homophiler Lust, da zaubert mir die KI mein Objekt der Begierde mit einem Genital, groß wie ein Surfbrett, auf den Bildschirm.

Auch unter strafgesetzlichen Gesichtspunkten gibt es Erleichterung, denn im gleichen Zug können aktive Enthusiasten ihre kinderpornographischen Phantasien ausleben – was sie vor Strafverfolgung schützt, denn die Gedanken sind frei! Naja, hier noch, aber die aufmerksamen Spaßbremsen beim IWF (international watch foundation) haben leider ihre Augen drauf geworfen, wie wir hier nachlesen.

Einzig eine neue Berufsgruppe bildet sich heraus: Promptologen. Denn egal, was ich mit der KI anstellen will: ich muss ihr sagen (also einen „Prompt“ geben), was ich will. Das ist gar nicht so einfach, sonst kommt nämlich nur müdes Mittelmaß heraus – dann gibt es keine prallen Titten, sondern nur schlaffe Hängebrüste.

Insofern ist noch menschlicher Intellekt gefragt, um mit der KI zum Ziel zu kommen. Ich höre die Einwände, denn KI kann sehr nützlich sein, dem mag ich nicht widersprechen. Nur gebe ich zu bedenken, dass die Einnahmequellen durch KI von der Masse der Nutzer gestaltet werden – und das sind zuhauf verzichtbare Banalitäten.

Wer KI sinnvoll und klug einsetzt, der weiß, dass er über das gestellte Anliegen mehr wissen muss, als die KI-generierten Vorschläge hergeben. Die kann er nutzen – wenn er in der Lage ist, den Unsinn auf den ersten Blick herauszufiltern. Alle anderen brüsten sich mit Kenntnissen, die im besten Fall unschädlich sind. In bundesdeutschen Behörden führt das allerdings generell zu neuen Einnahmequelle in Übersee.

Es wäre unangemessen, den bundesdeutschen Behörden zu unterstellen, sie würden vor den miserablen Produkten der Firma Mircosoft nicht warnen, die Landespoilzei in NRW tut das, die mögen offensichtlich Office365 nicht, das schädigt meinen Wert der Aktien von Microsoft, hier das Desaster!

Datenverlust durch Angriffe – E-Mail-Konten werden übernommen“ warnt im gleichen Zug die Kölner Rechtsanwaltsgesellschaft WBS.LEGAL – und bietet Hilfe.

Aber damit nicht genug, wer schon in seinem Windows-Zoo so waghalsig war, das „neue Outlook“ auf weisen Ratschluss von Microsoft zu ordern, der hat… … verloren! Damit wandern sämtliche Mails incl. aller Zugangsdaten in die solide, bestens abgesicherte Cloudumgebung des Feudalherren am anderen Ende der Welt. Das trifft nicht nur die Accounts von hotmail oder outlook.com, die vom großen Bruder sowieso verwaltet werden, sondern auch alle anderen Mailkonten auf dem Rechner. Das dürfte für Firmen ein massives datenschutzrechtliches Problem hervorrufen. Neben sämtlichen Mails wandern natürlich auch die Zugangsdaten im Klartext nach Nordamerika. Ganz praktisch: auf diesem Weg bemächtigt sich Microsoft unter anderem vieler Konten vom Erzrivalen Google, Gmail kommt ungefragt auch mit rüber.

Das alles, für ein besseres Nutzererlebnis, mit der erstmal die KI von Microsoft gefüttert wird. Das Ergebnis bekommen wir – wie gewohnt – als Dauer-Beta-Test aufgedrängt. Wen das interessiert, der wirft einen Blick auf diesen Artikel und liest die Kommentare.

Derzeit auf der re:publica tummeln sich unsere Spitzenpolitiker, wie zum Beispiel Volker Wissing (FDP), der mit seinem enormen Digitalwissen den Fachkräftemangel beheben will, guter Mann, FDP eben, etwa hier zu sehen auf der ARD (von Melmac.)

Die glänzen immer wieder mit mutigen Einfällen, um im Social-Media-Bereich an der AfD vorbei zu ziehen, wie schwaebische.de über einen FDP-Kandidaten zu berichten weiß.

Leseprobe:
„Auf einem weiteren Video ist der Kandidat nackt und in eindeutiger Masturbations-Pose ebenfalls deutlich zu erkennen. Währenddessen singt er die erste Strophe des Deutschlandlieds.“ Prima, das hat Stil und zeigt seine spritzige Vaterlandsliebe!

Vorher hat der das Urinal einer öffentlichen Toilette ausgeleckt und sich eine Klobürste in den Hals geschoben. Die Feiglinge haben die Videos mittlerweile gelöscht, leider, da kann ich mir nicht mehr ansehen, ob es stimmt, wenn die FDP behaupten wird, das wäre ein KI-generiertes Deep-Fake in der Azure-Cloud von Microsoft, das die AfD angerichtet hat, die – wie wir wissen – in den sozialen Medien, vor allen anderen Parteien führend sind.

Allerdings geht die FDP neue Wege. Die Partei hat einen Wahlwerbespot eingestellt, der einem auch im Hals stecken bleiben wird, hier klicken jetzt nur die Unerschrockenen, das Ding hat es in sich!  (gibt es auch auf YouTube, ich finde aber Melmac in Berlin-Tempelhof besser)

Die Partei nicht zu wählen, fällt mir persönlich schwer, aber es gibt keine Alternative für Deutschland.

Für Microsoft reicht es natürlich nicht aus, alle Mails einzuatmen, auch Kalender und Adressbuch werden im Handstreich mitgenommen.

Das sind unterm Strich nur wenige Daten, weniger, als das, was Microsoft über die Telemetriedaten aus jedem Rechner saugt, aber dafür noch viel wertvoller. Denn alles, was in deren Cloud landet, ist zur Plünderung freigegeben. Einziges Ziel: viel! Von jedem alles!

Wer sich darauf einlässt, balanciert auf einem Seil ohne Netz und doppeltem Boden, denn um mit meinen Daten zu arbeiten, also Mails zu lesen oder Termine einzutragen, ist auf Microsoft angewiesen und auf eine stabile Internetverbindung. Habe ich keinen Kontakt zum Internet oder fällt die Cloud von Microsoft aus, sitze ich vor einem Haufen Elektroschrott und komme nicht an meine Daten.

Spätestens nach der Lektüre kann es Zweifel geben, das Zeug von Microsoft mit dieser spielerischen Naivität einzusetzen. Die aktuelle c’t empfiehlt denn auch gleich hart gesottenen Windows-Junkies den kalten Entzug, entweder jetzt schnell an die Tanke rennen (vielleicht besser zur Bahnhofsbuchhandlung) oder den Artikel hier lesen!

Denn wenn ab Herbst die Co-Pilot-Taste für Windows11-Rechner eingeführt werden sollte und der Microsoft-Kontroll-Zwang auf alles ausgedehnt wird, müssen wir unseren schnellen Rechner, der für alles ausreicht, nicht in die Tonne treten. Wir wollen ja nur damit arbeiten, sonst nix. Das soll schnell, sicher und komfortabel sein – also das Gegenteil, was Microsoft uns teuer verkauft.

Jetzt ist der Umstieg zwar relativ einfach und eher unkompliziert, wäre da nicht dieses tief sitzende Minderwertigkeigtsgefühl: „ich bin zu blöd dazu“ – und Veränderung ist der Feind jeder Innovation.

Anders als bei der c’t, die den kalten Entzug empfiehlt, möchte ich einen Umstieg mit minimal invasiven Eingriffen vorschlagen. Das heißt, wir ersetzen Stück um Stück, das, was wir brauchen, mit Programmen, die auf allen Plattformen laufen – damit wären wir so autark, dass es am Schluss keine Rolle spielt, ob als Motor da Windows, Apple oder Linux dreht.

Das hatte ich bereits angekündigt, leider gab es zu der Aufforderung zur Teilnahme am Umerziehungsprogramm keine – und zwar gar keine – Rückmeldung, was mich nicht wundert, denn als Konsument nehme ich, das, was da ist – solange bis eben nicht mehr funktioniert. Wer aber seinen alten Blechtrottel demnächst nicht wegwerfen will und der umfassenden Kontrolle entgehen, weil er zu geizig ist, dem spende ich Hoffnung!

Vor allem spreche ich die veränderungswilligen weiblichen Leser (ups, ich weiß jetzt nicht, wie ich das richtig gendern soll…) an, die ihrem Herrn und Gebieter glauben, der da sagt: „das ist doch alles Quatsch“ und sich mit diesen Worten in seinen Porsche setzt, um in Köln über die Ringe zu pusten. Gerne sollen sie, die Damen, heimlich am Umerziehungsprogramm erfolgreich teilnehmen, sich endlich emanzipieren – vor allem, wenn sie pralle… äh, nein lassen wir das, ich hör schon auf, war nicht so gemeint!

PS:
Wer den Artikel jetzt an kampfbereite Emanzen weitergibt, die dann wutschnaubend mit ihrem tiefer gelegten BMW bei mir vor der Tür stehen, gerne: Ich liebe starke Frauen!

Über Christian Wolf:

Christian Wolf (M.A.) ist Autor, Filmschaffender, Medienberater, ext. Datenschutzbeauftragter. Geisteswissenschaftliches Studium (Publizistik, Kulturanthropologie, Geographie), freie Tätigkeiten Fernsehen (RTL, WDR etc.) mit Abstechern in Krisengebiete, Bundestag Bonn und Berlin, Dozent DW Berlin (FS), Industriefilme (Würth, Aral u.v.m), wissenschaftliche und künstlerische Filmprojekte, Projekte zur Netzwerksicherheit, Cloudlösungen. Keine Internetpräsenz, ein Bug? Nein, Feature. (Digtalpurist)