Wundersame Bahn CCV
Irgendein Bundesdings hat wieder rausgefunden, wie schlimm es um die deutschen Autobahnbrücken steht. Was für eine Überraschung. Eine der schlimmsten in NRW soll hier nebenan in Meckenheim (noch) stehen. Die WDR-Lokalzeit Bonn “recherchierte”, bzw. fragte bei der Autobahn GmbH und meldete ein “so schlimm auch wieder nicht”. Das erkläre ich Ihnen jetzt mal an den Brücken, die mir wichtiger sind.
Mein Traum wäre, dass sich Deutschlands Quartalsirre auf den Autobahnen konzentrieren, da ihre Autorennen fahren – und dafür den Rest ihrer Mitmenschen in Ruhe, und vor allem: unversehrt lassen. Ich weiss, ein schöner Traum. Das ist wie mit den Kriegen: die meisten Toten waren dagegen. Dann könnten mir nämlich die oben erwähnten Brücken egal sein.
Mich interessieren die Eisenbahnbrücken. Und siehe: die Deutsche Bahn bemüht sich um Transparenz. Da können Sie den Zustand Ihrer Lieblingsbrücke persönlich ermitteln. Und hier erfahren Sie in schönstem Ingenieurs-Deutsch: “Selbst Brücken der schlechtesten Zustandskategorie sind für die Nutzung des Eisenbahnbetriebs sicher, sonst würde gar kein Betrieb zugelassen.”
Ja, nee, is klar.
Denn es ist nämlich so (O-Ton Deutsche Bahn): “Der Gesamtzustand der Brücken in Deutschland wird kontinuierlich mit ‘gut’ bewertet. 1.004 Eisenbahnbrücken – das sind lediglich 4 Prozent – fallen in die Zustandskategorie 4, was bedeutet, dass bei diesen Bauwerken eine wirtschaftliche Instandsetzung nicht mehr gegeben ist. Hier ist es sinnvoller, die Brücke komplett zu ersetzen. Die Zustandskategorie 4 stellt dabei eine normale Phase dar, die eine Brücke im Lebenszyklus durchläuft. Die Verweildauer in der Zustandskategorie 4 kann 15 Jahre und teilweise länger sein.”
Reparieren lohnt nicht mehr hat also nichts mit Einsturz zu tun, sondern mit betriebswirtschaftlichen Kalkülen der Bauingenieur*inn*e*n. Wenn Ihre Brücke also doch einstürzt, kann das in Wirklichkeit gar nicht sein. Verstehen Sie?
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