Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Autor: Britt Weyde - Informationsstelle Lateinamerika (Seite 1 von 8)

Auf der Suche nach Ramón

Wo kann ich in Köln und Bonn lateinamerikanische Lebensmittel kaufen?

Wer in Mexiko Tacos essen möchte, den Namen der Standbetreiberin aber nicht kennt, sagt: Lass uns zu „Doña Pelos“ gehen, zur „Dame mit den Haaren“. Kein Tacostand, sondern ein Geschäft für mexikanische Lebensmittel, das ist Doña Pelos im Kölner Agnesviertel. Dort bin ich zum Interview mit Edgardo und Esteban verabredet. Hinter dem einladenden Eingangsbereich mit Kunsthandwerk, Sombreros, Tequilagläsern, bestickten Blusen aus Oaxaca und Lucha-Libre-Masken erwartet die Kundschaft ein geräumiger, langgezogener Raum. Weiterlesen

Sabores latinos in Bonn

Von Peru bis Argentinien

Über 9000 Kilometer Distanz – und doch kann man in Bonn lateinamerikanische Küche finden. Authentische, darauf bestehen die Besitzer*innen. Was es mit der Authentizität auf sich hat, erprobten die ila-Redakteurinnen Caro und Laura im Selbstversuch. Spoiler: die meisten „lateinamerikanischen“ Restaurants verkaufen schlicht Pizza und Pasta. Ist das weniger authentisch? Vier Restaurantbesuche. Weiterlesen

Die beste Küche der Welt?

Warum eine Kritik an Ceviche und Co. ganz Peru empört

Anticucho, Ceviche, gegrillte Meerschweinchen und ein Glas Chicha aus lila Mais – die peruanische Küche bietet eine beeindruckende Vielfalt an Gerichten in allen Farben, Formen und Geschmacksrichtungen. Kein Wunder, dass die meisten Peruaner*innen mächtig stolz darauf sind. Bei über 2500 Kartoffelsorten, rund 50 verschiedenen Maissorten und einzigartigen Früchten wie der Gurkenmelone könnte man meinen, dass wirklich für alle etwas dabei ist. Aber was, wenn einem die peruanische Küche einfach nicht schmeckt? Wenn sie einem schwer im Magen liegt, wenig gesund oder gar als kulinarisches Durcheinander erscheint: viele Zutaten, die einzeln zwar überzeugen, zusammen jedoch nicht harmonieren? Weiterlesen

Migrant*innen ausgeschlossen


Über die Last, die eigene Existenz ständig rechtfertigen zu müssen

Das eigene Land aufgrund von Krieg oder Verfolgung verlassen und das Zuhause, die Familie, Freund*innen, ja ein ganzes Leben zurücklassen zu müssen, ist nicht leicht. Noch viel schwieriger ist es aber, wenn das Aufnahmeland, in dem Fall Deutschland, zunehmend deutlich macht, dass es einen auch nicht haben will, einem die Existenzberechtigung schlicht verweigert. Weiterlesen

Deutsche Bahn raus aus Amazonien!

Keine Beteiligung des Konzerns mehr am umstrittenen GPM-Projekt – Wundersame Bahn CCXXV

Nach dem „Tren Maya“ in Mexiko zieht sich die Deutsche Bahn nun auch aus dem „GPM“-Vorhaben im brasilianischen Maranhão zurück. In beiden Fällen war dem Rückzug internationaler Protest vorausgegangen.

Ende 2024 zog sich die DB samt ihrem Tochterunternehmen DB Consulting & Engineering aus dem zerstörerischen Megaprojekt im Südosten Mexikos zurück. Seit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2018 war das Projekt aufgrund massiver Umweltzerstörung und zahlreicher Menschenrechtsverletzungen von Betroffenen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen, NGOs und Institutionen der UN kritisiert worden. Weiterlesen

Asterix in Amazonien

Ein Dorf in Ecuador widersetzt sich dem Erdöl-Extraktivismus

In Sarayaku leisten vier Gemeinden eines kleinen Dorfes in den Weiten des Amazonasgebiets immer noch Widerstand gegen die Eindringlinge der Ölindustrie. Mit etwas mehr als tausend Einwohner*innen schützen sie ihr Territorium vor den vom Staat gesponserten Legionen der Ölfirmen. Seit Jahrzehnten ist es ein ungleicher Kampf, bei dem viel Kreativität im Spiel ist, außerdem ein Zaubertrank, der sie den wiederholten Angriffen standhalten lässt. Weiterlesen

Linke Auswege

Alternativen zur Abhängigkeit vom Extraktivismus

Die Profiteure der Rohstoffausbeutung waren im letzten Jahrhundert vor allem Privatunternehmen. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts haben einige südamerikanische Staaten versucht, Alternativen aufzubauen: Rohstoffe wurden weiter ausgebeutet, aber jetzt durch den Staat. Doch diese staatlich organisierten Extraktivismen waren in vielen Fällen vor allem eine Subvention für die Kapitalbesitzer. Wie könnten südamerikanische Staaten den Rohstoffhunger für die europäische Energiewende so kanalisieren, dass daraus echte Alternativen entstehen? Eine Analyse und ein Vorschlag. Weiterlesen

Raser, Rinder und Renditen

Finanzskandal erschüttert Uruguays Agrarsektor

Was für ein toller Krimiplot! Ein angesehener Unternehmer kommt bei einem aufsehenerregenden Unfall ums Leben, im Nachgang folgen Enthüllungen über milliardenschwere Geschäfte im rechtlichen Graubereich. Millionen sind in Steueroasen verschwunden, die Behörden haben bewusst weggesehen. Obendrein wird dahinter Geldwäsche für die Narcos vermutet. Das Problem: Es ist kein fiktiver Plot. Vielmehr sind dies Vorgänge, die im Zusammenhang mit dem Kollaps eines großen uruguayischen Agrarfonds stehen. Weiterlesen

Zeitenwende in Argentinien?

Vom langsamen Verfall der Milei-Regierung

„Qué ves cuando me ves? Cuando la mentira es la verdad” (Was siehst Du, wenn Du mich siehst? Wenn die Lüge zur Wahrheit wird) sang die argentinische Rockgruppe Divididos in den 1990ern, als Carlos Saúl Menem Präsident von Argentinien war. Argentiniens aktueller Präsident, Javier Milei, hält Menem für den besten Präsidenten der jüngeren argentinischen Geschichte. Sich selbst sieht Milei als besten Präsidenten aller Zeiten. Auch heute verkauft die argentinische Regierung Lügen als Wahrheit. Weiterlesen

Völlig außer Kontrolle

Wie der humanitäre Interventionismus in Haiti gescheitert ist

Wer über Haiti schreibt, kann in schlechten Nachrichten untergehen. Die Ziffern der Katastrophe veranschaulichen nicht, was sich abspielt. Die UNO, die nicht ganz unschuldig an der akuten Katastrophe ist, veröffentlicht regelmäßig Berichte. So lauten die Zahlen für 2024: eine Million Binnenvertriebene, über 5000 Tote nach Auseinandersetzungen mit Gangs, die Hälfte der Bevölkerung chronisch unter­ernährt, darüber hinaus über zwei Millionen Menschen in der nächsten Hungerkategorie, der Notfallstufe. Katja Maurer hat die Hintergründe des Dramas recherchiert. Weiterlesen

Kolumbien in der Krise

Neue Guerillakämpfe gefährden den inneren Frieden

Nachdem Kolumbiens Präsident Gustavo Petro Ende Januar sein Kabinett demontiert hat, ist unklar, wie es mit seinem – eigentlich – progressiven Projekt weitergeht. Ist der „totale Frieden“, den er angekündigt hatte, ein totaler Reinfall? Was Petro erreicht hat und was er der Bevölkerung schuldig geblieben ist: eine Zwischenbilanz. Weiterlesen

Donald Trump Reloaded

USA: Alte-neue Migrationspolitik

Preisfrage: Was tat Joe Biden eher heimlich und Donald Trump obszön offen? Migrant*innen festnehmen und abschieben. Mehrere hundert jeden Tag. Trump inszeniert es als rassistisches Spektakel, wenn er von Gefangenenlagern in Guantánamo spricht und an der US-mexikanischen Grenze den Notstand ausrufen lässt. Doch das ist nicht nur Show. Ein Blick zurück und nach vorn. Weiterlesen

Im Boot zu den Wahlen

Wie indigene Gemeinden im ecuadorianischen Amazonasgebiet wählen

Ecuador hat gewählt und das Ergebnis hätte kaum knapper ausfallen können. Der linke Kandidat der Indigenenpartei Pachakutik, Leonidas Iza, kam nur auf gut 5 Prozent der Stimmen. Im April geht es in die Stichwahl zwischen der progressiven Luisa González und Amtsinhaber Daniel Noboa. Beim ersten Wahlgang am 9. Februar gaben fast 14 Millionen Wahlberechtigte in 24 Provinzen ihre Stimme ab. Auch in den abgelegenen indigenen Gemeinden im Amazonasgebiet, die nicht ans Straßennetz angeschlossen sind. Weiterlesen

Ein Radio gegen den Terror der Einhegung

Im mexikanischen Bundesstaat Guerrero wehrt sich der indigene, kleinbäuerliche Widerstand gegen Paramilitärs

Im Jahr 1525 erreichte der Bauernkrieg in hiesigen Breitengraden seinen Höhepunkt. Die Landbevölkerung wehrte sich gegen die „Einhegung“, gegen die Umzäunung und Privatisierung von zuvor gemeinschaftlich genutztem Land. Fast zur gleichen Zeit, als die rebellischen Bäuer*innen im Februar vor 500 Jahren ihre Ablehnung in den „Memminger Artikeln“ formulierten, ließ der spanische Eroberer Hernán Cortés auf der anderen Seite des Atlantiks den letzten Aztekenherrscher hinrichten. Die „Conquista“ war damit noch lange nicht abgeschlossen und die Landfrage blieb weiterhin zentral. Weiterlesen

Feministische Belagerung

Trotz Mileis Kahlschlagpolitik treffen sich 80000 Frauen und Queers beim Plurinationalen Treffen in Argentinien

Einmal im Jahr wird eine Stadt in Argentinien zum Schauplatz von feministischen Protesten, Debatten, Performances und Party. Das 37. Plurinationale Treffen von Frauen und Queers fand im Oktober 2024 in San Salvador de Jujuy statt. Es ist die Hauptstadt der nördlichen Provinz Jujuy, die 2023 Schlagzeilen machte, weil sich die Einwohner*innen gegen eine undemokratische Verfassungsänderung wehrten. 80000 Feminist*innen unterstützten ihren Protest – und belagerten die Stadt. Weiterlesen

Landkarten der Wahrheit

Geraldina Guerra über den Femizidnotstand in Ecuador

In fast keinem Land Lateinamerikas gibt es so viele Femizide wie in Ecuador. Gerade hat die Stiftung ALDEA (Lateinamerikanische Vereinigung für alternative Entwicklung) ihre Zählung für 2024 veröffentlicht: 274 Morde aus Frauenhass. 321 Femizide waren es 2023. Der Staat kam hingegen im gleichen Zeitraum nur auf 108. Woher die Lücke kommt und wie sie es schaffen, dass der Staat langsam besser wird im Zählen, erklärt Geraldina Guerra von ALDEA im Interview. Weiterlesen

Chinas Überseehafen

In Peru wird der Megahafen Puerto Chancay eingeweiht

Der moderne „Hafen-Hub Südamerikas“ soll er sein: Nach fünf Jahren Bauzeit wurde im November der Megahafen von Chancay eingeweiht. Passenderweise geschah das, während in Peru das Asien-Pazifik-Forum (APEC, Asia Pacific Economic Cooperation) stattfand. Denn der Hafen ist zu 60 Prozent in chinesischer Hand. Er ist Teil der chinesischen „Neue Seidenstraße“-Initiative und damit geopolitisch hochrelevant. Für Peru sei der Hafen ein strategisches Projekt, hob Präsidentin Dina Boluarte hervor. Das Land soll damit zum zentralen Knotenpunkt für den globalen Handel mit Asien werden. Weiterlesen

Das neue Motto: Bücher und Kochtöpfe

Argentinien: Gespräch mit María Claudia Albornoz von La Poderosa über ein Jahr Milei

Am 10. Dezember 2023 ereignete sich in Argentinien eine Zeitenwende. Der Ultrarechte Javier Milei wurde Präsident. Er trat eine Lawine an Kürzungen, Sozialabbau und Repression los. Aktuell leben 53 Prozent der argentinischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Fast 25 Millionen (!) Personen können also ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. Wer schon vorher wenig hatte, ist jetzt besonders betroffen. Zum Glück gibt es Stadtteilorganisationen, die mit Gemeinschaftsküchen und anderem das größte Elend zu mildern suchen. Mittlerweile geraten auch sie an ihre Grenzen. María Claudia Albornoz, landesweite Sprecherin der sozialen Bewegung La Poderosa, erzählt im Gespräch mit der ila von ihren alltäglichen Kämpfen. Weiterlesen

Überraschungssieg in Chile

Der links-unabhängige Matías Toledo wird Bürgermeister von Puente Alto

In der bevölkerungsreichsten Kommune Chiles, im Süden der Hauptstadt Santiago, konnte Matías Toledo als unabhängiger Kandidat die Rechten nach 24 Jahren aus dem Amt vertreiben. Er kommt aus den sozialen Bewegungen, hat in verschiedenen sozialpolitischen Projekten gearbeitet und war an der Gründung der „Coordinadora Social Shishigang“ beteiligt. Weiterlesen

Für vier Cappuccinos von Buenos Aires nach Tucumán

Mit der Bahn unterwegs in Argentinien, Chile und Bolivien – Wundersame Bahn CCXIII

Die erste Hürde auf der Reise im Frühjahr 2023 bestand darin, in Buenos Aires eine SUBE-Karte zu beziehen. Diese aufladbare Karte wird benötigt, um die städtischen Verkehrsmittel in Buenos Aires benutzen zu können, etwa um die Drehkreuze in den U-Bahnstationen (SUBTE) zu durchqueren. Bei den Nahverkehrszügen gibt es immerhin die Möglichkeit, zu einem erhöhten Fahrpreis Einzelfahrscheine zu erwerben. Erst am dritten Tag ließ sich das Problem lösen, als ein Wachmann im Stadtteil Palermo auf einen Straßenverkäufer hinwies. Der hatte in seiner Hosentasche ein Bündel SUBE-Karten dabei. Die Reise konnte beginnen. Eine Bahnreisereportage aus drei Ländern. Weiterlesen

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