Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Kategorie: Beuel (Seite 1 von 22)

Allzu grober Strich

Die “Gentrifizierung” des Fussballs gab es wirklich – aber auch Politisierung

Matthias Matthäus, davon gehe ich aus, ist ein Pseudonym. Denn mit dem gescheiterten Fussballlehrer dieses Namens, der heute als Bescheidwisser durch die Pay-TV-Anstalten gereicht wird, verwandt zu sein, wäre – von etwaigen Erbschaftsansprüchen (auch nur vielleicht) abgesehen – eine allzu ungerechte harte Strafe. Dieser Kollege schreibt bei overton: 39 Tote – das Ende eines Arbeitersports – Heute vor 40 Jahren ereignete sich eine Tragödie, die letztlich den europäischen Fußball zu einem aalglatten Sport mit Eventcharakter gentrifizierte: Es gab 39 Tote im Brüsseler Heysel-Stadion.” Seine Darstellung ist nicht grundlegend falsch, aber unzureichend. Sie übergeht wichtige politische Selbsttätigkeit. Darum im Folgenden einige Erinnerungen aus der politischen Praxis. Weiterlesen

GA hats auch gemerkt

mit Update 30.5.

Für manche war das wohl eine Überraschung: “Fussgänger*innen haben die Mehrheit”. Für mich nicht. Ich gehöre ihr ja an. Über die Probleme auf dem Schwarzrheindorfer Rheindeich habe ich hier schon seit Jahren berichtet, ausführlich vor zwei Jahren mit dem sensationsheischigen Titel “Lob der Stadtverwaltung”.

Nun ist mal was eskaliert und dem lokalen Monopolmedium übermittelt worden (kein Link, Paywall; Nicht-Abonennt*inn*en geht sowas nichts an). Viele Verkehrsteilnehmer*innen wissen bis heute nicht, dass für Kinder keinen Leinenpflicht besteht. Manche Erwachsene dagegen bräuchten Sie vielleicht … Was wird geschehen? Ich bin gespannt.

Update 30.5.

Nachdem mir der GA-Text von Felizia Schug durch einen befreundetet Abonnenten zugänglich gemacht wurde, kann ich die dort gebotene Faktendarstellung weitgehend bestätigen. Es ist nichts übertrieben, und es werden auch keine wichtigen Tatbestände – u.a. die Tatsache des europaweit meistbefahrenen Radfernwanderweges – weggelassen. Für die zahlreichen ortsunkundigen Durchfahrer*innen wären gründlichere Informationen zu den Alltags-Verkehrsregeln gewiss hilfreich.

Eine ausreichende “Kontrolldichte” durch Polizei und/oder Ordnungsamt ist kaum realistisch. Mehr Sichtbarkeit wäre aber machbar und gut, auch als Signal an die durchrauschenden Vespas (mit und ohne Abgas).

Arche des Geschmacks

Bonner Slowfood-Convivium will Rebsorte Früher Gelber Malinger retten

Habbich noch nie getrunken, jedenfalls nicht bewusst. Aber ich fang mal vorne an. Die globale Slowfood-Bewegung betreibt schon seit vielen Jahren das Projekt der Arche des Geschmacks. Lebensmittel aller Art regionaler Herkunft und hoher spezifischer Qualität werden vom globalen Agrarkapitalismus und der ihm innewohnenden Profitlogik massiv bedroht. Am besten retten können “wir” sie, indem wir sie essen, trinken und ihre Erzeuger*innen gerecht entlohnen. Weiterlesen

Weltabgewandt

Die Schwäche der Demokrat*inn*en ist, was die Rechten stark macht

Ein süddeutsches Leitmedium titelte heute morgen auf seiner Online-Startseite, selbstverständlich hinter digitaler Bezahlmauer: “Wie fahrlässig war es, an Joe Biden festzuhalten? – Die Enthüllungen über den Gesundheitszustand des vorigen US-Präsidenten legen zugleich Schwachpunkte der Demokratie der Vereinigten Staaten offen. Kaum jemand stellte den Demokraten als Kandidaten infrage, obwohl davon Donald Trump profitierte.” Lassen Sie sich den letzten Satz mal auf der Zunge zergehen, und drehen und wenden Sie ihn mit einem Minimum an Verstand. Weiterlesen

Anlageberatung

Haben Sie Geldprobleme? Dann werden Sie doch reicher Erbe und Vermieter. Ihr Steuerberater und ihre Anwält*inn*e*n werden zu Ihren besten Freunden. Und Sie können in Ruhe von Bali aus Rechnungen verschicken und ihren Telefonanschluss weiträumig umgehen. Und wenn Sie das Geld für Immobilieninvestitionen nicht haben, und es Ihnen keiner leiht – dann werden Sie doch Mieter bei Millionär Jan Böhmermann. Weiterlesen

Woanders is’ auch sch…..

Berlin, Marl, Bonn

Bonn ist wieder ans Bahnnetz angeschlossen. Freuen Sie sich nicht zu früh. Bricht jetzt mit dem “digitalen Stellwerk Köln”, das rheinische Bahnparadies an? Keineswegs. Der WDR meldet: “Ende 2025 kommt auf Pendler allerdings die nächste Belastungsprobe zu. Denn dann soll das neue Stellwerk für den Kölner Hauptbahnhof in Betrieb gehen – auch dafür ist bereits eine längere Sperrung eingeplant.” 2025 – das ist noch dieses Jahr. Sie müssen sich also gar nicht erst umgewöhnen. Weiterlesen

Fussgänger*innen haben die Mehrheit

Die Stadt Bonn liess es ermitteln, und meine Ex-Kolleg*inn*en von der Grünen Stadtratsfraktion liessen es mich mit ihrem Rathaustelegramm (kostenlos, bzw. gegen Abgabe von Daten abonnierbar) wissen. In Bonn haben die Fussgänger*innen jetzt die Mehrheit. Zunächst nur die einfache Mehrheit: 32% aller Wege werden zu Fuss zurückgelegt. In meinem Fall sind es mehr: über 50%, der Rest mit Fahrrad und ÖPNV. Das nimmt mit dem Alter zu. Und die Alten nehmen ebenfalls zu. Grund genug, mehr für diese Mehrheit zu tun. Weiterlesen

Digitale Koloniewerdung

Helfen Sie mir, dafür Verständnis aufzubringen?

Schock in der Mittagspause. Fast hatte ich mein tägliches Lesepensum durch, da fand ich bei heise-online diese dpa-Meldung: Meldeportal für Hafenkriminalität jahrelang ohne Funktion – Über ein Bremer Online-Meldeportal kann man anonym Hinweise zu Kriminalität abgeben. Jahrelang dachte die Justiz, es seien keine Meldungen eingegangen.” Im Kabarett werden ja immer gerne billige Witze über das Bremer Abitur gemacht. Weiterlesen

Passanten jetzt in Beuel

Über 30 Jahre hat sich der seit 50 Jahren in Beuel wohnende und tätige Künstler Wolfgang Hunecke mit der Idee einer Skulptur für Beuel befasst, Entwürfe erstellt und wieder verworfen. Neu gedacht. Jetzt steht sie da, vier Meter lang und rund zwei Meter breit, silbrig glänzend in der Sonne, die es ja bekanntermaßen mit Beuel besonders gut meint. 13 Passanten, in unterschiedlicher Richtung unterwegs, vielleicht zu einer am Standort dem Konrad Adenauerr Platz reichlich vorhandenen Stadtbahn und Bushaltestellen, doch fest installiert, weitgehend unbeweglich, wie es eben so ist, wenn man aus Edelstahl besteht. Weiterlesen

Heute-Show im Momo-Bistro?

Wenn das gefilmt wurde, geschah es ohne Erlaubnis

Aber es war gut gespielt. Eine mittelalte Dame an meinem Nachbartisch, keine extravagante Erscheinung, wie es in diesem Lokal auch welche gibt, verzehrt, wie so viele mittwochs, ihre Reibekuchen. Sie kritisiert, wie ebenfalls nicht wenige – einer hält sich z.Z. in den USA auf – dass sie ihr in der Mitte zu weich sind. Servicekraft Angie, die Beste, die ich in der Stadt kenne, bietet ihr neue an, stärker durchgebraten. Doch das beruhigte die Lage nicht – im Gegenteil. Weiterlesen

Sommer Fussballgott

Das Champions-League-Finale ist schon gewesen

mit Update 9.5.

Und zwar vor einer Woche in Barcelona und gestern in Milano. Der etwas überraschende Sieger mit 7:6 Toren ist Internazionale Mailand. Die Halbfinalspiele Inters gegen Barca können als Finale gewertet werden. Das andere Halbfinale ist ein Kirmesspiel um den 3. Platz, zumal PSG ja gar nicht europäisch sondern qatarisch geführt ist, und also bei Asienmeisterschaften antreten müsste. Das Finale in der süddeutschen Landeshauptstadt kann die Uefa ausfallen lassen, zumal sich die dortigen Arroganz- und Umsatzweltmeister sowieso nur ärgern würden, dass sie nicht mehr mitspielen dürfen. Weiterlesen

Sind Sie bei Facebook/Meta?

Eben begegnete mir auf dem Schwarzrheindorfer Rheindeich – neben Elektro-Vespas, einem E-Rollstuhl mit PKW-Geschwindigkeit und zahlreichen Radrennfahrer*nne*n, alles technisch erfreulich fortschrittlich, aber allesamt rechtswidrig unterwegs … aber ich schweife ab – eine junge Joggerin, die ihr Laufen abrupt abbrach, weil es ihr Smartphone von ihr verlangte. Keine Seltenheit. Diese Menschen haben mein aufrichtiges Mitleid. Solchen Verlust an Autonomie und Selbstkontrolle stelle ich mir als Folter vor. Weiterlesen

Unabhängig oder eingebettet?

Die Kunstform des (journalistischen) Fragens

mit Update nachmittags

Jenni Zylka/MDR-Altpapier wirft heute diese Frage auf, und sie ist berechtigt: Eine Frage der Frage – Die Art der journalistischen Fragen hat Einfluss auf die Berichterstattung. Am wichtigsten ist jedoch, überhaupt welche stellen zu können.” Ihr Text wirft bei mir die – vergleichsweise unwichtige – Frage auf, wer eigentlich Til Schweiger in PR-Fragen berät; aber vielleicht ist der ja unberatbar. Es gibt aber wichtigere Fragen, als die an ihn. Weiterlesen

Sackgasse Bigotterie

Anti-Smartphone-Bewegungen sollten sich davor hüten

Mit viel Sympathie sah ich mir diese kleine Arte-Doku an: Re: Smartphone-Verbot für Spaniens Kinder – Die Revolte kommt aus Spanien: Die Bewegung ‘Teenager ohne Handy’ wurde im Stadtteil Poblenou, in Barcelona ins Leben gerufen. Mittlerweile breitet sie sich in ganz Spanien, von Barcelona und Madrid, über das Baskenland bis nach Andalusien aus. Innerhalb der Bewegung prangern Eltern die Gefahren von Smartphones für ihre Teenager an.” Verfügbar ein Jahr. Aber: Weiterlesen

Sensation am Ostersonntag

Wundersame Bahn CCXXII

Die Sensationen häufen sich. In den letzten Wochen höre ich es vermehrt aus dem Freund*inn*e*nkreis und kann es nun bestätigen: planbares Bahnfahren ist möglich! Gut, bestimmte Bedingungen müssen gewährleistet sein. In meinem Fall ein langes, sehr langes Wochenende, bei dem auf keinen Fall am zeitlichen Rand, sondern mittendrin gefahren wird. Wie ich gestern. Weiterlesen

Das war sehr ansehnlich

BVB – nicht die Basis, der Kopf ist das Problem

Meine kleine Fussballkneipe “El Horizonte”, direkt neben dem Adenauerplatz in Beuel gelegen, kann neuerdings ihre zwei Monitore auseinanderschalten. So beschallte gestern das Westfalenstadion den kleinen Gastraum (= nicht so hohe Gastromiete an die Pay-TV-Vampire), und gegenüber konnte der Villa Park in Birmingham betrachtet werden. Spektakulär unterhaltsam war beides. Und die beim BVB eingebetteten Medien fragen mal wieder ratlos: warum nicht immer so? Die Antwort an diese Medien ist einfach: es liegt an euch. Und denen in der BVB-Führung, die mit euch spielen. Weiterlesen

Medien im Krieg

Annika Schneider hat vor ihrem Umzug nach Berlin hier im Beueler Mirecourtvieertel gewohnt. Jetzt gibt sie in ihrem Impressum eine Anschrift im Bonner Musikerviertel an, obwohl sie doch für uebermedien in Berlin arbeitet. Das nennen Steuerberater*innen “doppelte Haushaltsführung”, ein bisweilen aufreibendes Pendler*innen*schicksal. Wie kommichdrauf? Frau Schneider liebt das Recherchieren. Das ist viel Arbeit. Aber lohnt sich, vor allem für die Leser*innen. Weiterlesen

Flucht vor Fischer

Gespräche über Fluchtoptionen haben sich in den letzten Jahren gehäuft. Viele Optionen werden nicht genannt, weswegen ich als Beueler streng gegenwärtig entgegne: “Wo ist es besser als hier?” Flucht vor schlechtem TV-Programm ist dagegen eine mikroskopische Kleinigkeit. Nichts ist einfacher zu realisieren, zumal seit Erfindung der Fernbedienung. Doch auch daran sind gestern einige wenige gescheitert. Weiterlesen

Das Kapital in seinem Lauf …

Wundersame Bahn CCXXI

Zunächst die Sensation: einer Freundin gelang gestern eine störungsfreie An- und Abreise von Köln-Deutz nach Beuel und zurück. Bei ihrer Ankunft bewunderten wir das sich bietende Schlachtengemälde der jahrhundertalten S13-Baustelle. Bei der Aussenbesichtigung des sich der Einsturzgefahr nähernden Bahnhofsgebäudes versicherte ich ihr, dass ich das Gebäude persönlich noch in voller Funktion erlebt habe: Fahrkartenschalter, Gepäckservice, Kiosk, Bahnhofsgaststätte, Bahnsteigaufsicht, von echten Menschen individuell gesprochenen Bahnsteigdurchsagen, Wetterschutz – war alles mal da. Weiterlesen

Schönheit

Damit erst gar keine Missverständnisse aufkommen: Kirschblüten gibt es in Bonn nur auf der linken Rheinseite. Wenn Sie auf einer Rheinbrücke stehen, ist das die Seite, auf die die Sonne nicht scheint. Bei uns in Beuel gibt es quasi gar keine Kirschblüten. Gut bei uns vorm Haus sind es vier Bäume, aber das ist ja quasi nichts … Womit ich hier direkt zum Fussball überleiten möchte. Weiterlesen

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