5-Minuten-Recherche / Afrika & Corona / Klinikkonzerne
Im Corona-Lärm kann es einem schon mal entgehen. Die Sache mit der Leverkusener Brücke könnte für NRW und seine Verkehrsinfrastruktur das werden, was für Berlin sein angeblicher Flughafen ist. Berichtet wurde ja schon, dass ihre Pfeiler in einer Sondermülldeponie stehen sollen, und es im Interesse der eigenen Gesundheit ist, davon möglichst weit weg zu sein. Nun kommt auch noch minderwertiger Stahl dazu. Und wie immer, ist, wenn es nicht der Russe ist, der Chinese schuld.
Den Deal mit dem Chinesen haben allerdings Ösis gemacht. Von der Firma Porr. Die kannte ich so wenig wie Sie, aber StrassenNRW, der Landesbetrieb muss sie kennen, denn er hat diese Firma lukrativ beauftragt. Sie ist in dem kleinen benachbarten Zwergstaat Österreich eine grosse Nummer. Und ihr Grossaktionär Klaus Ortner (38,77%) ist, was für ein Zufall, Grossspender für den österreichischen Bundeskanzler, bzw. das, was früher mal seine Partei war (ÖVP). Rein zufällig eine kleine Schwester der NRW-Regierungspartei CDU. Zwischen alldem nun Zusammenhänge zu vermuten, wäre selbstverständlich nur ein Beispiel für eine weitere, besonders böswillige Verschwörungstheorie. Ich bin absolut überzeugt, dass das alles ganz gesetzestreu gelaufen ist.

Afrika & Corona

Die FAZ lenkt heute Aufmerksamkeit auf das Thema. Rainer Hermann interviewt einen katholischen Geistlichen im Kongo. Und das Feuilleton berichtet freundlich (Andreas Eckert) über gleich zwei Aufrufe afrikanischer Intellektueller, Afrika solle in der Viruskrise exakt das schaffen, woran die EU gescheitert ist: seine Fähigkeiten zusammenlegen und solidarisch teilen, um die Menschenleben zu erhalten.

Deutscher Klinikkrieg

Weil es für Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen gerade nichts Wichtigeres zu tun gibt, tobt zwischen den Grossaktionären deutscher Privatkliniken gerade ein Krieg, der an den Welthandelskrieg zwischen China und den USA erinnert. Wichtig ist nicht das Gesundmachen der Menschen, oder gar ihr Schutz vor gefährlichen Viren, sondern einzig und allein, wer an ihrem Ableben schuld ist, und was es daran zu verdienen gibt. Das weckt Vertrauen, oder?

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net