Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Argentinien (Seite 1 von 6)

Sabores latinos in Bonn

Von Peru bis Argentinien

Über 9000 Kilometer Distanz – und doch kann man in Bonn lateinamerikanische Küche finden. Authentische, darauf bestehen die Besitzer*innen. Was es mit der Authentizität auf sich hat, erprobten die ila-Redakteurinnen Caro und Laura im Selbstversuch. Spoiler: die meisten „lateinamerikanischen“ Restaurants verkaufen schlicht Pizza und Pasta. Ist das weniger authentisch? Vier Restaurantbesuche. Weiterlesen

Schrei der Armen, Schrei der Schöpfung

Zum Tod von Papst Franziskus

Am Ostermontag Vormittag ging die Eilmeldung um die Welt: „Papst Franziskus ist um 7:35 h im Alter von 88 Jahren verstorben.“ Noch am Vortag – dem Ostersonntag – zeigte er sich ein letztes Mal der Öffentlichkeit auf dem Petersplatz in Rom und weltweit über die Bildschirme, als er zu Mittag mit kaum vernehmbarer Stimme den Segen „Orbi et Orbi“ spendete. Seine Osterbotschaft wurde von seinem Zeremonienmeister verlesen. Es war der letzte öffentliche Auftritt von Franziskus, womit seine letzten Worte auch einen testamentarischen Charakter tragen: Weiterlesen

Zeitenwende in Argentinien?

Vom langsamen Verfall der Milei-Regierung

„Qué ves cuando me ves? Cuando la mentira es la verdad” (Was siehst Du, wenn Du mich siehst? Wenn die Lüge zur Wahrheit wird) sang die argentinische Rockgruppe Divididos in den 1990ern, als Carlos Saúl Menem Präsident von Argentinien war. Argentiniens aktueller Präsident, Javier Milei, hält Menem für den besten Präsidenten der jüngeren argentinischen Geschichte. Sich selbst sieht Milei als besten Präsidenten aller Zeiten. Auch heute verkauft die argentinische Regierung Lügen als Wahrheit. Weiterlesen

Rentner-Revolte

kryptische briefe aus argentinien

lieber martin, aktuell schiessen die preise hier dermassen durch die decke, dass ich kaum noch zeit finde für journalismus, nicht mal für schlecht bezahlten. (tagelöhnerjobs sind zwar nicht attraktiver aber man muss nicht vier monate auf das geld warten.) Weiterlesen

Feministische Belagerung

Trotz Mileis Kahlschlagpolitik treffen sich 80000 Frauen und Queers beim Plurinationalen Treffen in Argentinien

Einmal im Jahr wird eine Stadt in Argentinien zum Schauplatz von feministischen Protesten, Debatten, Performances und Party. Das 37. Plurinationale Treffen von Frauen und Queers fand im Oktober 2024 in San Salvador de Jujuy statt. Es ist die Hauptstadt der nördlichen Provinz Jujuy, die 2023 Schlagzeilen machte, weil sich die Einwohner*innen gegen eine undemokratische Verfassungsänderung wehrten. 80000 Feminist*innen unterstützten ihren Protest – und belagerten die Stadt. Weiterlesen

Mercosur

Am 6. November vereinbarten die EU-Kommission und die Regierungen der Mercosur-Staaten in Montevideo ein Freihandelsabkommen. Mercosur (Markt des Südens) ist eine Freihandelszone, die die südamerikanischen Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay seit 1991 vereint. Neuerdings gehört auch Bolivien dazu, während die Mitgliedschaft Venezuelas aus politischen Gründen ruht. Wenn das Abkommen zwischen der EU und Mercosur in Kraft tritt, entsteht ein Wirtschaftsraum mit mehr als 700 Mio. Menschen und einem Anteil von fast 20% der Weltwirtschaft und 31% des Welthandels. Weiterlesen

Das neue Motto: Bücher und Kochtöpfe

Argentinien: Gespräch mit María Claudia Albornoz von La Poderosa über ein Jahr Milei

Am 10. Dezember 2023 ereignete sich in Argentinien eine Zeitenwende. Der Ultrarechte Javier Milei wurde Präsident. Er trat eine Lawine an Kürzungen, Sozialabbau und Repression los. Aktuell leben 53 Prozent der argentinischen Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Fast 25 Millionen (!) Personen können also ihre grundlegenden Bedürfnisse nicht mehr erfüllen. Wer schon vorher wenig hatte, ist jetzt besonders betroffen. Zum Glück gibt es Stadtteilorganisationen, die mit Gemeinschaftsküchen und anderem das größte Elend zu mildern suchen. Mittlerweile geraten auch sie an ihre Grenzen. María Claudia Albornoz, landesweite Sprecherin der sozialen Bewegung La Poderosa, erzählt im Gespräch mit der ila von ihren alltäglichen Kämpfen. Weiterlesen

Für vier Cappuccinos von Buenos Aires nach Tucumán

Mit der Bahn unterwegs in Argentinien, Chile und Bolivien – Wundersame Bahn CCXIII

Die erste Hürde auf der Reise im Frühjahr 2023 bestand darin, in Buenos Aires eine SUBE-Karte zu beziehen. Diese aufladbare Karte wird benötigt, um die städtischen Verkehrsmittel in Buenos Aires benutzen zu können, etwa um die Drehkreuze in den U-Bahnstationen (SUBTE) zu durchqueren. Bei den Nahverkehrszügen gibt es immerhin die Möglichkeit, zu einem erhöhten Fahrpreis Einzelfahrscheine zu erwerben. Erst am dritten Tag ließ sich das Problem lösen, als ein Wachmann im Stadtteil Palermo auf einen Straßenverkäufer hinwies. Der hatte in seiner Hosentasche ein Bündel SUBE-Karten dabei. Die Reise konnte beginnen. Eine Bahnreisereportage aus drei Ländern. Weiterlesen

Die Rache der Männer ist fürchterlich

Arte porträtierte kürzlich Taylor Swift, den angeblich derzeit einflussreichsten Popstar. Während Mrs. Swift sich klar gegen Trump positionierte, bekennt sich ihr erster Förderer Steve Migliore klar zu ihm. Im Swingstate Pennsylvania. Die “Swifties” in ihrer aggressionsfreien Begeisterung, ihrem Empowerment, das ans Bekifftsein erinnert, sind irgendwie süss. Aber nichts, dem ein erfahrener Mann die Macht überlassen kann, und vor allem will. Das musste schon die weit härtere feministische Bewegung in Argentinien erfahren. Weiterlesen

SPD-Mitglieder merken noch was

Nadja Sthamer hat sich selbst einen offenen Brief geschickt. Genau so wie weitere junge SPD-Bundestagsabgeordnete, deren Namen zumindest mir bisher vollkommen unbekannt waren: Annika Klose, Fabian Funke, Axel Echeverria. Diese Namen stehen gemeinsam mit dem von Gesine Schwan unter einem Offenen Brief der überschrieben ist mit Initiative „Eintreten für Würde“ und von überwiegend aus Berlin stammenden oder aber zumindest dort tätigen Sozialdemokraten an ihre “GenossInnen – im Bundeskabinett, – im Bundestag, – im Willy-Brandt-Haus.” Weiterlesen

Vom Schreibenwollen und vom Schreibenmüssen

Rezension, böse Rezension: Über eine Biographie zu Mercedes Sosa die keine ist

Nabelschauen in der Literatur oder was manche dafür ausgeben sind Legion. Besuchte man etwa früher die Mainzer Minipressen-Messe so fanden sich dort durchaus interessante Handpressenverlage, Buchdruckkunst eben. Finanziert wurde das Ganze aber wohl weitgehend durch die Egomanien der ausstellenden Fastaufschreiber, die es wie Sand am Meer gab, und von deren Konsumenten und Innen. Allesamt hielten sie ihr Scheissgeräusch gleich für das Scheissgeräusch der Welt und bliesen zur Bauchnabelschau. Man verstand sich. Kein abendfüllendes Programm, doch zwischen hypochondrischen selbstverlegten Autobiographien, Esoterikgedöns, Motivationsratgebern und – wie es damals ebenso böse wie treffend hiess: – Hausfrauenlyrik fühlten sich die Gefangenen von derlei Frevel am gedruckten Wort geborgen wie Häuptling und Squaw am heimischen mentalen Buchstabenherdzerwürfnis. Schulterklopforgien für Belanglosigkeiten waren die Regel. Diese Art von Missverständnis existiert, man glaubt es kaum, bis heute. Weiterlesen

Was ist geblieben?

Geblieben ist die Sprache – Deutsch-jüdisches Exil und Erbe in Argentinien – und die Blicke nach Deutschland

Wie können die aktuellen erinnerungskulturellen Debatten, die das Verhältnis von jüdischer und nichtjüdischer kultureller Dynamik in Deutschland untersuchen, durch Stimmen aus der „Peripherie“, etwa aus Lateinamerika, verändert oder ergänzt werden? Inwiefern können die Erfahrungen deutsch-jüdischer Stimmen aus Lateinamerika neue Perspektiven auf den deutschen Debattenkontext werfen oder diesem andere Blickwinkel hinzufügen? Argentinien ist das lateinamerikanische Land, in dem in absoluten wie relativen Zahlen die meisten vor dem NS geflohenen deutschsprachigen Juden und Jüdinnen (40000 bis 45000) Zuflucht gefunden haben. Weiterlesen

Öffentliche Universitäten für alle

Bei Argentiniens Bildungsprotesten geht es um die nationale Identität

Im argentinischen Selbstverständnis ist das öffentliche Bildungswesen mit seinen kostenlosen Universitäten eine Errungenschaft jahrzehntelanger Kämpfe. Sie machten Bildung außerhalb der städtischen Eliten zugänglich. Vor allem den Diktaturen waren sie von jeher ein Dorn im Auge, galten sie doch als Hort der Subversion. Kein Wunder, dass sie zu den ersten Opfern von Präsident Javier Mileis rabiater Sparpolitik gehören. Weiterlesen

Deutsche in Lateinamerika

„Flucht aus Europa! Früher flüchteten die Menschen nur aus sogenannten armen Dritte-Welt-Ländern in die reichen Länder Europas oder USA. Seit einiger Zeit jedoch gibt es einen umgekehrten Trend. Der Hintergrund: Immer mehr Menschen strecken sich nach Freiheit, Unabhängigkeit, Schutz und Zuflucht aus und wandern deshalb in ärmere Länder aus! Eines davon ist Bolivien!“ Auf der Website von Zufluchtsort.com endet fast jeder zweite Satz mit einem alarmierenden Ausrufezeichen. Kein Wunder: Kriege und Krisen bedrohen die Alte Welt, außerdem: „EU-Diktatur, Islamisierung, Gender-Wahnsinn, moralischer Verfall der westlichen Zivilisation, Insektennahrung und Laborfleisch, hohe Benzinpreise, experimentelle Impfungen, 5G-Verstrahlung, übermäßiger Feminismus“. Es wird gehetzt. Weiterlesen

Argentinien am Scheideweg

Entsteht gegen die Rechtsregierung eine neue Arbeiter*innenbewegung?

Die Gewerkschaftsapparate haben der Verarmungspolitik der peronistischen Regierungen in den vergangenen Jahren kaum etwas entgegengesetzt und auch gegen die neue rechte Regierung haben sie bislang mit zwei halbherzigen Generalstreiks nur zögerlich mobilisiert. Große Proteste gingen von Beschäftigten und Studierenden an den Universitäten aus. Gegen den Kahlschlag im öffentlichen Bildungswesen gelang ihnen eine breite Mobilisierung. Weiterlesen

Angespannte Ruhe

Argentinien — Die einen wollen einen Generalstreik machen, die anderen wollen damit warten. Der argentinische Präsident Javier Milei hat es vor allem auf die Gewerkschaften, das Arbeitsrecht und den Sozialsaat abgesehen. Ob das argentinische Volk wie 2001 aufsteht und sagt: Das war’s! – Niemand weiß es

Der Himmel über Buenos Aires ist grau und wolkenverhangen. Vor dem Sitz der staatlichen Nachrichtenagentur Télam in der Avenida Belgrano steht ein einzelner Polizeiwagen. Ein Beamter schaut gelangweilt den Autos hinterher, die auf der vierspurigen Allee vorbeirauschen. Der Eingang des zehnstöckigen Bürogebäudes ist mit zwei Meter hohen Metallzäunen verrammelt. An der Fassade hängen Banner der Pressegewerkschaften SiPreBa und FATPREN. “Télam se defiende – Télam wehrt sich” steht auf einem der Banner, “No al cierre de Télam – Nein zur Schließung von Télam” auf einem anderen. Weiterlesen

Denn er weiß nicht, was er tut

Argentinien: die ersten 60 Tage von Javier Milei

Die Einwohner*innen des Landes an der Südspitze Südamerikas hassen es, wenn man ihr „großartiges” Land als mittelmäßig bezeichnet. Sie müssen sich entweder an der Spitze der Welt befinden oder im tiefsten Keller. Dazwischen gibt es nichts. Und der frischgewählte Präsident Javier Milei (JM) lieferte in den ersten zwei Monaten seines Mandats eine Performance, die wahrhaftig alles andere als mittelmäßig ist. Weiterlesen

250% Inflation

Wie man mit 250 Prozent Inflation überlebt – ein Bericht aus Argentinien – Vom Dollarkauf bis zur Ratenzahlung für T-Shirts: Die Argentinier sind Experten für Mikrofinanzstrategien geworden. Unsere Autorin lebt in Buenos Aires, wo die Preise fast täglich steigen.

Einige Tage nach dem Amtsantritt des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei ging ich in ein Café und fragte an der Kasse nach einem Cappuccino. Als ich mich hinsetzte, kam die Kellnerin schnell auf mich zu und sagte, der Preis auf der Speisekarte sei alt und sie hätten keine Zeit gehabt, ihn zu ändern, der Kaffee sei jetzt fast zehn Prozent teurer. Das ist die Geschwindigkeit, mit der die Preise in Argentinien steigen. Weiterlesen

Der Aufstand ist jetzt

„Chaos wollt Ihr, Chaos kriegt ihr!“ (Die Firma, Ostberlin)

Argentinien steht kurz davor zu implodieren. Plünderungen, Hungeraufstände und das totale Chaos werden folgen. Das ist kein Wunsch und kein Befehl, nur unvermeidbar. Die Politik der Regierung Milei ist die Entmenschlichung. Sie haben sie nicht erfunden, sie sind das Produkt davon. Sie sind die Stiefellecker der Yanquees und als solches Serientäter. Täglich gibt es neue Horrornachrichten. Am Dienstag hat der ultrarechte Präsident Milei die inklusive Sprache in der öffentlichen Verwaltung abgeschafft, verboten und unter Strafe gestellt. E, @ und X wurden ausradiert. Tage zuvor war diese Entscheidung bereits ueber die argentinischen Streitkräfte verhängt worden. „Soldatin“, „Generälin“ und neutrale Begriffe dafür wurden verboten. Ja, wo leben wir denn?! Die AfD in der deutschen Bundesrepublik frohlockt. Inhuman schreibt sich genau so. Weiterlesen

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