Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Diakonie

Fachkräfte – gesucht, aber nicht gewollt

Hürden am Arbeitsmarkt — Angelina ist mit ihrer Familie aus Venezuela nach Deutschland geflohen und würde gerne eine Ausbildung machen. Es gibt Arbeitgeber, die sie sofort ausbilden würden – wenn da nicht die Bürokratie und vor allem politische Hürden wären

Nach 30 erfolglosen Bewerbungen steht Angelina* an der Bushaltestelle in einer Kleinstadt im sächsischen Erzgebirge und hofft, dass es diesmal klappt. Es ist heiß, 32 Grad, die Sonne knallt und es gibt keinen Schatten. Außer ein kleiner Streifen an einer Hauswand, an der sich die Zwanzigjährige anlehnt. Sie trägt ihre langen schwarzen Haare offen, um den Hals eine goldene Kette, die ihren Vornamen nennt. Auf ihrer Stirn sammelt sich der Schweiß. Morgen früh beginnt ihr zweitägiges Praktikum in einem Seniorenheim der Diakonie in Pirna. Endlich wieder eine Perspektive. Weiterlesen

Ein Relikt der Vergangenheit

Arbeitsrecht — Obwohl die Kirchen überwiegend staatlich finanziert werden, gilt dort das “kirchliche Arbeitsrecht” und das Betriebsverfassungsgesetz für die Beschäftigten im Kern nicht

Die Kirchen zählen mit ihren unterschiedlichen Einrichtungen bei Caritas und Diakonie und einer Beschäftigtenzahl von rund 1,8 Millionen Menschen zu den größten Arbeitgebern Deutschlands. Sie betreiben Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und -dienste, Einrichtungen der Behinderten- und Jugendhilfe, Rettungsdienste, Kitas und vieles mehr. Dabei setzen Caritas und Diakonie, wie andere Arbeitgeber auch, gängige Praktiken wie Tarifflucht, sachgrundlose Befristungen oder Leiharbeit ein. Sie sind folglich nicht besser als andere, bestehen aber auf Sonderregeln im Arbeitsrecht – für sie gilt das “kirchliche Arbeitsrecht”. Weiterlesen

Kinderarmut ist das Krebsgeschwür unserer Gesellschaft

20,6 Prozent aller Kinder in Bonn gelten als arm. In Zahlen ausgedrückt sind das 12.000. Das trifft auch auf ihre Familien zu. In meinem Podiumsgespräch im Rahmen der DGB-Kundgebung zum 01. Mai auf dem Bonner Marktplatz habe ich dieses Krebsgeschwür unserer Gesellschaft mit dem Geschäftsführer der Diakonie, Ulrich Hamacher, thematisiert. Die Diakonie in Bonn kümmert sich in diversen Stadtteilbüros im Tannenbusch, in Medinghoven und auf dem Brüser Berg um hilfsbedürftige Menschen. Sie hilft bei Anträgen an die Stadt Bonn, das Arbeitsamt, das Jobcenter oder das BAMF. Quasi als Reparaturbetrieb für das Versagen des Staates.

Ein bunter Reigen weiterer Themen aus den Bereichen der Bildungs- und Schulpolitik, der Digitalisierung der Arbeit und aus der Berufsausbildung bei der Deutschen Telekom AG wurde vor rund 700 Zuhörer*innen besprochen. “Was sind die Gründe für den Belastungsdruck in den Grundschulen?” fragte ich Sybille Clement, Weiterlesen

Stigmatisierung pur

50 Prozent der Bevölkerung wird für unerwünscht erklärt.

Der Runde Tisch gegen Kinder- und Familienarmut tagte gestern bei der Diakonie in Bonn. Nur zur Erinnerung: Rund 20 % aller Kinder in Bonn gelten als arm. Inklusive ihrer Familien.

Diesmal war das Thema der Wohnungsmarkt, also bezahlbare Wohnungen für rund 50 % aller Bonnerinnen und Bonner. Denn diese haben Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein. “50 Prozent der Bevölkerung wird für unerwünscht erklärt,” beklagte Gerhard Roden von der Bonner Caritas. Das sprengt unsere Gesellschaft und ist unerträglich, um es klar zu sagen. Denn überall gibt es Bürgerproteste gegen den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen. So wurde die Akzeptanz für den Bau bezahlbarer Wohnungen als großes Problem identifiziert. Das sah auch MdL Guido Déus so, Weiterlesen

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