Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Forschungsgruppe Wahlen

SPD – klappt mal was?

Es ist wohl keine Übertreibung zu sagen, dass es um Leben und Tod geht. Kann die SPD als relevante Partei weiterleben? Oder geht es zuende? Diejenigen, die sie in diese Lebensgefahr gebracht haben, wollen es nicht wahrhaben, und meckern jetzt, mit Medienrückenwind, von der Seitenlinie gegen die an, die sie dafür hassen, dass sie sie innerparteilich abgeschaltet haben. Freilich, das Runterfahren kann dauern, wie wir in den letzten Tagen erleben durften.
Lang genug hat es gedauert, dass sich die SPD-Führung offiziell, mit selbstgemachten klaren Formulierungen von der von ihr selbst erschaffenen Hartz-IV-Ideologie trennt. Es bleibt eine offene Frage, Weiterlesen

SPD erstmals über 20? …..und streitet endlich

Das Marktforschungsinstitut “Institut für Demoskopie” mit Unternehmenssitzen in Allensbach und Bonn gilt als der CDU/CSU nahestehend, so lange ich denken kann. Gründerin Noelle-Neumann war mit Helmut Kohl befreundet. Ihre Nachfolgerin Renate Köcher versucht es mit Angela Merkel zu sein, wird bisweilen als Referentin zu Fraktions-Klausurtagungen geladen. Der Wikipedia-Eintrag ihres Unternehmens scheint sie nicht sehr zu interessieren – er ist für Wikipedia-Verhältnisse recht negativ geraten. Am Bodensee nehmen sie an “Edit-Wars” nicht teil.
Die Sonntagsfrage der Allensbacher*innen funktioniert anders, Weiterlesen

Wahlkampf – muss das sein?

Das fragen sich viele angesichts der grassierenden lähmenden Langeweile. In viereinhalb Wochen wissen wir mehr. Zur Orientierung hier die Umfragewerte der Parteien, und wie sie sich im letzten halben Jahr beim jeweiligen Umfrageinstitut entwickelt haben (alle Angaben entnommen bei wahlrecht.de).

Allensbach/FAZ
CDU/CSU: von 33,5 auf 39,5; SPD: von 30,5 auf 24; Grüne: von 8 auf 7,5; FDP von 7 auf 10; Linke von 8 auf 8; AfD von 8,5 auf 7.

Emnid/Springer-Verlag
CDU/CSU: von 32 auf 39; SPD: von 33 auf 24; Grüne: von 7 auf 8; FDP: von 6 auf 8; Linke: von 8 auf 9; AfD: von 9 auf 7.

Forsa/Gruner & Jahr
CDU/CSU: von 34 auf 38; SPD: von 31 auf 24; Grüne: von 7 auf 7; FDP: von 6 auf 8; Linke: von 8 auf 9; AfD: von 8 auf 9.

Forschungsgruppe Wahlen/ZDF
CDU/CSU: von 34 auf 40; SPD: von 30 auf 24; Grüne: von 9 auf 8; FDP: von 6 auf 8; Linke: von 7 auf 8; AfD: von 9 auf 8.

Infratest-dimap/ARD
CDU/CSU: von 31 auf 39; SPD: von 32 auf 24; Grüne: von 8 auf 8; FDP: von 6 auf 8; Linke: von 7 auf 9; AfD: von 11 auf 8.

Die Ausgangsdaten der SPD vor einem halben Jahr basieren auf dem damaligen “Schulz-Effekt“, der wieder abgeschmolzen ist. Der Abschmelzprozess der AfD hatte schon früher eigesetzt, ihre Höhepunkte lagen zwischen 12,5 (Allensbach) und 16 (Infratest-dimap) vor gut einem Jahr. Der Höhepunkt der Grünen-Werte lag im Frühjahr 2016 bei 14%. Die FDP kommt von einem Tiefpunkt im Frühjahr dieses Jahres, als sie noch bei 5-6% eingeordnet wurde.
Wie seriös die Umfrager*innen arbeiten? Das legen sie nicht wirklich offen. Darum: ohne Gewähr!

Umfragen – Grüner Rekordwert

Fragen Sie mich nicht warum.
Vor dem Verdauen von “Meinungsumfragen” sollte man folgendes wissen: das Brot-und-Butter-Geschäft von “Meinungsforschungsinstituten” ist die Marktforschung für Konzerne. Damit verdienen sie ihr Geld. Veröffentlicht werden die Ergebnisse in der Regel nicht, sie sind Geschäftsgeheimnisse der Auftraggeber. Die politische Meinungsforschung, also insbesondere die “Sonntagsfrage” sind das Marketing dieser Firmen – damit erzielen sie kostenlose Erwähnung und Werbung in den redaktionellen Teilen der Medien.
Ferner hat fast jedes Institut gewachsene diplomatische Beziehungen zu Politik, Parteien und Medien Weiterlesen

Hallo Grüne – jemand zuhause?

Seit dem 10. September waren die Grünen mit sich selbst beschäftigt. Sie traten statt mit den politischen Gegnern mit sich selbst in Konkkurrenz, um fiktive und im deutschen Wahlrecht überhaupt nicht vorgesehene Spitzenkandidat*inne*n zu bestimmen. Um es besonders lächerlich zu machen, kandidierte für den weiblichen Spitzenplatz dann nur eine Frau; Neinstimmen waren für sie nicht vorgesehen, man konnte sie nur durch Nichtankreuzen ablehnen, was dann auch 30% der Wahlteilnehmer*innen taten.
Wie üblich prahlen Parteien in solchen Selbstbeschäftigungszeiten besonders eindrucksarm über sich selbst (Eintrittszahlen etc., für niemanden nachprüfbar).
Welche Möglichkeiten haben wir nun zu prüfen, wie die Grünen mit dieser Spielerei die Gesellschaft, die Wähler*innen beeindruckt haben?
Als Stichprobe habe ich mir angesehen, was die Bonner Grünen in dieser Zeit mitzuteilen hatten. Auf ihrer Homepage kam ich auf 29 Mitteilungen, von denen sich 8 mit ihnen selbst beschäftigten. 21 betrafen mehr oder weniger Themen, die auch die Bürger*innen betrafen. 21 in 134 Tagen (die Weihnachtspause schon nicht mitgerechnet). Gleichzeitig prahlt die Stadtratsfraktion, dass sie fürs letzte Jahr 17.000 €, für das Vorjahr 13.000 € an die Stadt zurückgezahlt habe, mit andern Worten: keine Ideen und keine Lust hatte, mit dem vom Steuerzahler zur Verfügung gestellten Geld politische Aktivitäten zu entwickeln.
Dann haben wir noch die Möglichkeit, Umfragedaten auszuwerten, die ich selbst durchaus auch immer gerne anzweifle und die mit Wahlergebnissen nicht verwechselt werden sollten. Als Wahrnehmung von Trends sind sie aber geeignet. Wie war der Trend zwischen dem Start der Urwahl am 10.9. und heute bei den Grünen-Werten?
Allensbach: von 12 auf 9
Emnid: von 11 auf 10
Forsa: von 11 auf 10
FG Wahlen: von 13 auf 8
Infratest: von 12 auf 9
Insa: von 11 auf 8,5
Schön wäre, wenn daraus gelernt würde. Die Zeit wird knapp.

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