Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Georgien (Seite 2 von 2)

Russland, die Ukraine und der Westen

Wege aus der Konfrontation, kurzfristig und auf längere Sicht
Seit vielen Jahren eskalieren die Konflikte zwischen Russland und den 33 westlichen, in NATO und EU zusammengeschlossenen Staaten. Für die aktuelle und seit Ende des Kalten Krieges gefährlichste Zuspitzung, ist zweifelsohne die Regierung von Präsident Putin verantwortlich. Die massive Konzentration russischer Truppen und schwerer Waffen an den Grenzen zur Ukraine verbunden mit agressiver Rhetorik aus Moskau wird verständlicherweise als Bedrohung wahrgenommen. Nicht nur in Kiew, sondern vor allem auch in den osteuropäischen Mitgliedsstaaten von NATO und EU. Weiterlesen

Weihnachtliches Säbelrasseln

NATO-Gipfel, EU-Treffen  – glaubt man den Aktivitäten in Brüssel und anderswo, steht Europa kurz vor einem Einmarsch der ehemaligen Sowjetunion in der Ukraine. Die baltischen Staaten werden nicht müde, am lautesten nach Sanktionen und unter diesen allen voran nach einer Stilllegung von Northstream 2 zu rufen. Für den Fall eines Einmarsches oder “totalen Krieges” (Selenskyj) droht die EU schärfste Sanktionen an, – die schwerste Waffe scheint derzeit der Ausschluss Russlands vom SWIFT-Finanztransfer zu sein. Weiterlesen

FAZ-Austern – eine leckere Lektüre-Mahlzeit

Oder umgekehrt: Mahlzeit-Lektüre
Ara Gülers Istanbul

Der Reiseteil der ansonsten überwiegend rechts-reaktionären FAZ ist ein verstecktes Reservat von tollem – noch bezahltem – Journalismus. Er ist diese Woche voller Perlen. Auf Platz 1: Orhan Pamuk. Pamuks Texte sind immer ein Festmahl für Verstand und Gefühle. In der letzten Nacht bin ich im Traum mit einem Linienbus durch die Stadt meiner Schulzeit, Gladbeck im Ruhrgebiet, gefahren. Es ging bei mir um ähnliche Gefühle und Kindheitserinnerungen, wie sie Pamuk so kenntnisreich und gefühlsecht beschreibt.
Sein Anlass: ein Nachruf auf den hierzulande kaum bekannten Istanbuler Fotografen Ara Güler. Weiterlesen

UnSicherheitskonferenz in München (I)

von Andreas Zumach
Von Ohrfeigen und Atomwaffen – Der verbale Schlagabtausch zwischen Regionalmächten, den USA, Russland und der EU bestimmt die Debatten. Die Türkei steht im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Der zweite Tag der Münchener Sicherheitskonferenz war weitgehend bestimmt von konfrontativer Rhetorik, Versuchen zur Rechtfertigung laufender Kriege, von Völkerrechtsverstößen und Aufrüstungsbemühungen sowie Androhungen von künftigen Militärschlägen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow wies die am Freitag bekannt gewordenen Anklagen der US-Justiz gegen 13 Russen wegen illegaler Beeinflussung des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016 als „Geschwätz“ zurück, für das bislang keine Faktenbasis existiere. In seiner Rede machte Lawrow die NATO, die USA und die EU verantwortlich für die angespannten Beziehungen zwischen Russland und dem Westen und forderte einen „respektvollen Umgang“ mit seinem Land. Weiterlesen

Essen und Eisenbahn

Leider gehört das immer weniger zusammen. Die Deutsche Bahn wollte ihre Speisewagen schon mal komplett abschaffen, knickte dann aber vor dagegen organisierten Protesten ein. Bis heute werden die fast verschwundenen Speisewagen (“Bordresturants”) und die sich ausbreitenden Bistrowagen nach dem strengen Kalkül der Finanzcontroller betrieben. Frische Zubereitung existiert nicht mehr, Convenience hat die ganze Macht erobert, Menschen werden nur so weit beschäftigt, wie es unvermeidlich ist. Eine Kulturschande ist das schon lange. Ich erinnere mich noch an eine junge Servicekraft, die aus Eigeninitiative, aber gewiss vorschriftswidrig, frische Kräuter beschafft und zum Abschmecken der Mahlzeiten eingesetzt hat. Weiterlesen

Lindner auf Vernunftkurs

Die FDP sucht nach ihrer neuen politischen Linie. In Nordrhein-Westfalen ist es im Ergebnis noch nicht so klar, ob sich die moderne vom alten Image der neoliberalen FDP lösen kann. Die eher peinliche als ernst zu nehmende Einführung von Studiengebühren für nicht aus der EU stammende Auslandsstudenten war kein Ruhmenblatt, aber die Einrichtung eines liberalen Migrations- und Integrationsministeriums lässt hoffen. Nun hat Christian Lindner einen ernst zu nehmenden Vorschlag zur Neujustierung der europäischen Außenpolitik gemacht. Die Spirale der ständigen Sanktionen und Verhärtungen mit Russland, der gegenseitigen Vorwürfe und ökonomisch unsinnigen Embargos will er durch eine Geste des Einfrierens des Konfliktes um die Krim durchbrechen. Die aus Sicht des Westens völkerrechtswidrige Annexion der Krim solle in einer Art “vorläufigem Provisorium” auf absehbare Zeit toleriert und eine Lösung einer späteren, noch zu findenden gesamteuropäischen Friedensordnung vorbehalten sein. Leider ist der Vorschlag bisher im sommerlichen Dieselruß und Eiergift untergegangen. Er verdient es gleichwohl, auf Tauglichkeit untersucht und erörtert zu werden. Weiterlesen

Kulinarik: macht Georgien jetzt Peru Konkurrenz?

Der Kaukasus ist eine der schönsten Landschaften der Welt. Das weiss ich nicht, weil ich schon dort war, sondern weil ich rund 10 Jahre einen Wohngenossen hatte, der an seinem Fusse aufgewachsen war und in seiner Nähe studiert hatte. Politisch dagegen ist es bis heute eine zurückgebliebensten Weltregionen geblieben, viele Terroristen wachsen dort auf, wo mein Wohngenosse ein aufrechter demokratischer Kommunist geworden war; mit Islamismus kannte er sich als Iraner schon hinreichend aus.
Kann in diesem Umfeld eine gute Küche entstehen? Möglicherweise, mann gönnt sich ja sonst nichts. Peru, seit wenigen Jahren der weltweite Wallfahrtsort aller Gourmets, hat in seiner Geschichte bisher auch nur kurze demokratische Perioden erlebt.
Jetzt wies der an dieser Stelle von mir schon gelobte DLF-“Sonntagsspaziergang” auf Georgien hin. Der Wein von dort hat sich schon lange einen Namen gemacht. Aber wenn man diese Reportage hört ist es zweifelsfrei: die können auch kochen. Wenn sie jetzt noch eine vertrauenswürdige Demokratie hinkriegen – die Eisenbahnen dorthin sind schon gebaut, China steht bereit sie zu beschleunigen und zu modernisieren.

Mit dem Fußball geht es weiter bergab

Es ist ja nicht nur die Fifa-Spitze: Präsident und Möchtegern-Präsident sind Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen. In Deutschland, wie überraschend, sind sie nun der Meinung, dann müssten sie eben, leider, leider, wieder selbst die Weltherrschaft übernehmen.
Dabei verlieren die in Deutschland selbst jede Kontrolle. Weiterlesen

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