Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Hart aber fair

The Big Fail

Die Medienmacht macht, was sie macht – die Kinder sind im Brunnen, und das grosse Gejammere hat eingesetzt

Zunächst das Positive. Zwei sehr, sehr seltene Ereignisse fallen in diesen Tagen zusammen. Meine Borussia erzielte einen Siegtreffer in der Nachspielzeit. statt, wie es seit Jahren Gewohnheit ist, umgekehrt (“borussisch”). Und eine deutsche TV-Talkshow stellt morgen eine berechtigte Frage (= Agendasetting!): “Können wir uns die Reichen noch leisten?” “Ausgewogenheit”, wie es sich für die von uns bezahlte ARD und den WDR gehört: 4 Reiche und 2 Kritiker*innen – ganz wie die Haushaltsabgabenzahler*innen sich zusammensetzen. Oder? Weiterlesen

9 Mio. Deutsche auf der Flucht

Mit Spannung sehe ich der heutigen Einschaltquoten-Partie zwischen einer ARD-Talkshow und zwei “Barnaby”-Folgen von 2006/7 entgegen. Letztens meinte jemand am Wirtshaustisch ganz richtig: “Da passiert doch nichts!” Worauf ein Chor antwortete: “Das ist es ja gerade!” Pause von der Überreizung. Dem guten Louis Klamroth wird damit gewiss Unrecht getan. Erkennbar sucht er bei Themensetzung und Gästecasting neue Wege. Aber noch kein Grund für mich, meine wertvolle Zeit damit zu verbringen. So dachten gestern Abend 9,26 Mio. ARD-Zuschauer*innen, als sie sahen, dass eine Talkshow (über die SPD auch noch!) anfing: wo ist die Fernbedienung? Weiterlesen

Sparen am Casting – schlechte Idee

Die Aufregung ist gross, weil ein DLF-Hörer in eine Anrufsendung durchkam, um dort zum Mord am ukrainischen Präsidenten aufzurufen. Sowas passiert, wenn öffentliche Medienanstalten am Personal sparen. Casting ist eine Aufgabe für Hochqualifizierte. Da ist Empathie, Menschenkenntnis, das sensible Wahrnehmen von schlüsselhaften Signalen gefragt, plus Urteilskraft über Diskurse und Dramaturgien. Wer dafür billige Hilfskräfte einsetzt, wird mit schlechtem Programm bestraft. Call-In-Sendungen sind in den Anstalten ausserdem so beliebt, weil sie so billig sind: so lange Hörer*innen quatschen, die nur selten darin geschult sind, zuzuspitzen und kurz zu fassen, muss in Journalismus nicht investiert werden. Sowas kommt von sowas. Weiterlesen

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