Beueler-Extradienst

Meldungen und Meinungen aus Beuel und der Welt

Schlagwort: Misereor

Mobilitätswende ausgebremst

Das Freihandelsabkommen EU-Mercosur dient vor allem der Autoindustrie

Die gemeinsame Handelspolitik gehört zu den am stärksten von Konzerninteressen dominierten Ressorts der Europäischen Union. Wie sehr sich die Europäische Kommission und das deutsche Wirtschaftsministerium dabei mit Unternehmenslobbys abstimmt, zeigt eine neue Studie zum EU-Handelsabkommen mit dem Mercosur, dem Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay angehören. Die von mehreren Nichtregierungsorganisationen, darunter Greenpeace, Misereor und Attac, im Juni 2022 herausgegebene Publikation untersucht die besonders enge Kooperation der Ministerialbürokratie mit der europäischen Automobilindustrie und deren Niederschlag in den bisher veröffentlichten Teilen des Handelsvertrags. Weiterlesen

Ausbeuterische Kinderarbeit in Indien und weltweit

Benjamin Pütter, inzwischen einer der international gefragten Fachleute für das Thema “Kinderarbeit in Indien” kommt nach Bonn. Dorthin, wo er vor fast 30 Jahren tätig war – als langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abgeorneten Petra Kelly. Pütter ging zu Misereor, war dort bereits als Indien-Referent tätig und arbeitet nun beim katholischen Kindermissionswerk “Sternsinger”, die sich in diesem Jahr mit dem Thema “Kinderarbeit” befassen.
In der Einladung heißt es:
“Ob Teppiche, Gartenplatten, Grabsteine, Kleidung, Schmuckartikel oder Räucherstäbchen Weiterlesen

Slowfood-Magazin: Kräuter und Gewürze

Im neuen Slowfood-Magazin gehts u.a. um folgende Themen:

Test: Kirschjoghurts – manche haben mehr Zucker als “Fruchtgehalt”.
Brunnenkresse aus der “Erfurter Klinge” wurde in die “Arche des Geschmacks” aufgenommen.
Eine Führung durch Stadt und Umgebung von Potsdam.
Weinjournalistin Ursula Heinzelmann stellt den Sagrantino aus Umbrien vor; in einem weiteren Text verteidigt sie die Scheurebe.
Im Schwerpunktthema Gewürze wird das Projekt “Soulspice” vorgestellt, das sich an einer fairen und hochwertigen Verwertungskette für die grosse Welt der Gewürze versucht, und wird zum “Food Hero” erklärt.
Carlo Petrini, der italienische Gründer und strategische Denker von Slowfood, Weiterlesen

Welthandelskonferenz: Im Schatten von „America first“

von Andreas Zumach
Trumps Abkehr vom Freihandel schwächt die Welthandelsorganisation weiter. Das bietet aber auch Chancen für die Europäische Union.

Auf dem Spiel steht nach Ansicht mancher Delegierter viel mehr als nur die Liberalisierung: Es geht bei der seit Sonntag in Buenos Aires tagenden Welthandelsorganisation um Sachthemen, aber vor allem um die künftige Bedeutung der WTO als Hüterin des freien Welthandels selbst. Aufgebracht hat das Thema US-Präsident Donald Trump. Schon im Wahlkampf hatte er die WTO ein „Desaster“ genannt. Und auch nach seinem Amtsantritt im Januar blieb seine Distanz zum Regelsetzer und Überwacher des globalen Handels groß.

Nun beraten die HandelsministerInnen aus den 164 Mitgliedstaaten über globale Liberalisierungsregeln für Einkäufe per Internet, für den Handel mit Dienstleistungen sowie für den Warenverkehr mit Umweltgütern. Zudem geht es bei der viertägigen Konferenz um den Abbau handelsverzerrender und umweltschädlicher Subventionen für Fischereiflotten. Mit abschließenden Vereinbarungen ist allerdings – mal wieder – nicht zu rechnen.
Denn: Bei allen Themen hatten sich die ständigen BotschafterInnen in der Genfer WTO-Zentrale in über zweijährigen Verhandlungen nicht auf gemeinsame Beschlussvorlagen einigen können. Diese 11. Ministerkonferenz seit Gründung der WTO im Jahre 1994 steht im Schatten von Trumps „America first“. Zudem wird sie erneut begleitet von Demonstrationen globalisierungskritischer ­Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Weiterlesen

Konzernverantwortung? – “Keine Zeit, nicht zuständig”

von Andreas Zumach
Beim UNO-Menschenrechtsrat in Genf verhandeln rund 80 Staaten darüber, ob Konzerne mehr Verantworung tragen sollen. Es gibt Widerstand.

Wie nimmt man transnationale Konzerne in die Verantwortung, darauf zu achten dass auch ihre Zulieferer die Menschenrechte einhalten? Darüber beraten VertreterInnen von rund 80 Staaten seit Montag im Rahmen des UNO-Menschenrechtsrates in Genf. Die Gespräche sollen bis Freitag dauern. Ziel ist ein Abkommen, das für Multis rechtlich verbindliche Regeln und für Personen, die durch Firmen geschädigt werden, Klagemöglichkeiten schafft.
Die Arbeitsgruppe wurde 2014 vom Menschenrechtsrat eingesetzt – gegen die Stimmen fast aller Industriestaaten des Nordens. Die aktuelle Verhandlungsrunde ist die dritte. Erstmals liegt ein Dokument mit Eckpunkten für ein künftiges Abkommen vor. Vorgelegt hat es das Vorsitzland Ecuador im September.

Als Kernziele nennt Ecuador die Haftung von Konzernen für ihre komplette Zulieferkette, Rechtsschutz für Geschädigte auch in den Heimatländern der Unternehmen, den Vorrang der UN-Menschenrechtsverträge vor Handels- und Investitionsschutzabkommen Weiterlesen

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