Der Kämmerer des Beueler Vorortes Bonn wird in wenigen Tagen einen neuen Haushaltsentwurf vorlegen. Er soll nach dem, was ich höre, ein Defizit von rund 80 Mio. Euro aufweisen. Der größte Bonner Gewerbesteuerzahler, die Telekom meldete dagegen laut diesem Spiegel-Bericht einen Gewinnanstieg von 34% in 2. Quartal und einen Konzernüberschuss von 2,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr. Auch die Deutsche Post, zweitgrößter Bonner Gewerbesteuerzahler, hatte jüngst äußerst günstige Geschäftszahlen veröffentlicht.
Wie passt das zusammen? Der Stadtkämmerer darf das nicht kommentieren, weil er damit das “Steuergeheimnis” verletzen würde. In seinen Presseerklärungen taucht das Wort Telekom nicht auf. Auch abstrakt verzichtet er auf jegliche gesellschafts- oder sozialpolitische Deutung, das ist er seiner CDU-Mitgliedschaft schuldig. So erfahren wir auch von beiden, weder Konzernen noch Kämmerer, nicht, wie der Telekom-Konzern Steuerflucht und Steuervermeidung betreibt, sondern nur regelmässig, wieviel tausend Leute er jedes Mal wieder rausschmeissen will.
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