Die Flüchtlinge reissen nicht nur die EU, sondern, noch viel schlimmer, deutsche Urteilsstrukturen und Selbstbilder ein. Merkel und das Großkapital sollen was fortschrittliches wollen und entscheiden? Das ist nicht möglich. Wir lassen uns von denen doch nicht unseren liebgewordenen Rassismus wegnehmen? Und wenn wir selbst den verlieren, unsere schlechte Laune, unsere Machtlosigkeit, unser Rechthaben bleibt uns dann ja immer noch.
Isolde Charim hat dazu heute das Nötige geschrieben, in analytischer Schärfe, wie sie mir nicht vergönnt ist, und prompt schlechtgelaunte Besserwisser aufgeweckt (s. Punkt 11).
Cool bleibt die FAZ, die sich trotz schwindsüchtiger Verkaufsauflage immer noch die besten Essayisten leisten kann. Ein Trauerspiel dagegen das SZ-Feuilleton, das seit einigen Jahren unter den Sparauflagen seiner schwäbischen Controller leidet. Vielleicht ist es auch nur Vorreiter für die FAZ, die seit dem Tode Schirrmachers, nun sagen wir mal, nicht besser geworden ist. Die coolste, realistischste Analyse der Flüchtlingskrise, und was sie uns in Sichtweite noch bringen wird, hat Reinhard Merkel dort aufgeschrieben.
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