Es ist ein beliebter Sport von Immobilienlobbyisten, Rankinglisten von Städten in so genannten Studien anzufertigen, um damit ihr Geschäft weiter anzuheizen. Lobbynahe Medien, so genannte Wirtschaftspresse, finden sich immer, die das bereitwillig transportieren.
So überbringt das Handelsblatt heute die Nachricht, dass Bonn in der Kategorie, welches Renditeplus ein Investor und also Vermieter gegenüber anderen Kapitalanlagemöglichkeiten erzielen kann, bei Bestandsimmobilien, also solchen die gar nicht mehr gebaut werden brauchen, an der Spitze von 110 deutschen Städten liege. Das heisst im Umkehrschluss: die Mieter, die am meisten von ihren Vermietern mit überhöhten Mieten über den Tisch gezogen werden, sind die Bonner Mieter. 1. Preis, herzlichen Glückwunsch!
Ein weiterer Umkehrschluss dieses “Studienergebnisses” ist, dass wir dringend mehr preisgünstige Mietwohnungen benötigen. Der “freie” Kapitalmarkt wird sie uns nicht liefern. Wenn Politik noch einen Sinn bekommen will, hätte sie hier eine dankbare Aufgabe.
Letzte Kommentare