Kriege entspringen immer einer binären Logik: wir oder die anderen, es kann nur einen geben, ich oder Du. Unter den ersten Kriegsopfern ist immer die Wahrheit. Sie geht schon vor Kriegen weitgehend verloren. So weit so schwierig, wenn wir uns über Prozesse und Ereignisse außerhalb unseres Blickfeldes orientieren wollen.
Eine Medienkritik, die in diesem Zusammenhang mit den Gut-und-Böse-Kategorien operiert, ist darum immer zum Scheitern verurteilt. Wie gut wäre es die vergangenen Kriege und Massenmorde aufzuarbeiten. Wenn es aber, wie hier in der Jungen Welt, darauf hinausläuft, einen “Deal” der Herren Trump, Putin und Xi Jinping zu erhoffen, was will der Autor damit seinen anderen Argumenten und Analysen antun?
Muss man sich mit autoritären Despoten in ein Boot setzen, wenn man Kriegspropaganda bekämpfen will? Nein, muss man nicht, wie seit Jahren die Telepolis-Redaktion beweist, die hier die Kontroverse über Todenhöfers letzte Aktivität referiert, ein inhaltlich ergänzender Bericht hier, und den Lesern das Urteil, anders als Carta, selbst überlässt. Danke!

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
Sie können dem Autor auch via Fediverse folgen unter: @martin.boettger@extradienst.net