Keine Ahnung, wen das “Eröffnungsspiel” der neuen Bundesligasaison interessieren soll. Ein sympathischer Verein ist nicht daran beteiligt. Werfen wir einen Blick auf die beiden Borussias, das ist desillusionierend genug.
Die Operette, die der BVB derzeit rund um den Fall Dembele gibt, hätte ich auf diesem niedrigen Niveau bei diesem Verein nicht für möglich gehalten. Einen 20-jährigen, und mag er noch so ekelhafte Berater*innen haben, mit Hilfe von BILD und den abschreibenden Medien in den Regen zu stellen, selbst Mitspieler zu nötigen dabei mitzumachen, ist keine Werbung für hoffnungsvolle Neuverpflichtungen. Bei Watzke und Co. scheint die Vorstellung zu dominieren, dass man von Barca so viel einzunehmen gedenkt, dass sie dann Werbung um neue Talente nicht mehr nötig hätten, sondern Neuverpflichtungen zum Gnadenerweis werden. So stellen sich deutsche Vereinspräsidenten ihre Feudalherrschaft vor, von Hamburg über Hannover, Leipzig bis Sinsheim das vorherrschende Organisationsmodell. Sympathiewerbung geht anders, ist bei diesen Milliardeneinnahmen aber auch überflüssig. Die BVB-Führung will mit dieser Aufführung wahrscheinlich ein Zeichen Richtung der Berater*innen von Aubameyang setzen. Der Traum wird nicht lange andauern. Mit der Unseriosität der Vereinsführung – merke: wer mit BILD zusammenarbeitet, hat schon verloren – wird die Unseriosität der Spielerberatungskonzerne nur weiter angestachelt. Das ist ein Niveau, das wir in den letzten Jahren von den “Blauen” gewohnt waren, zum Fremdschämen. Was “alle” so machen, lässt alle Skrupel verschwinden. Die Fans, die sich angeekelt abwenden, werden derweil immer mehr.
So schlimm ist es bei der Gladbacher Borussia – noch – nicht. Die wesentlichen Transfergeschäfte waren bereits vor der Sommerpause erledigt. Jetzt kam noch Bobadilla hinzu, eine Überraschung, von den Kollegen von seitenwahl.de weitgehend korrekt eingeschätzt. Die Weggänge von – in der Reihenfolge der Wichtigkeit – Christensen und Dahoud – könnten durch Ginter und Grifo (letzterer ein besonderes As bei Standardsituationen) kompensiert werden. Aber ein “Mitfavorit”, wie im DLF-Sportgespräch fabuliert, wird der VfL damit nicht. Der einstellige Tabellenplatz ist ein realistisches Ziel, ein zufriedenstellender nervenschonender Saisonverlauf wäre schon eine Verbesserung zum Vorjahr und nicht zuviel verlangt, am Schluss sollten wir vor dem FC liegen, auf keinen Fall am Sonntag das Heimspiel wieder so vergeigen wie im Vorjahr. Wenn dann am Ende noch ein Europa-League-Platz als Sahne obendrauf käme, würde sich gewiss niemand beschweren.
Glückwunsch zum Schluss an den SC Freiburg zur Verlängerung des Vertrages mit Christian Streich, mit weitem Abstand das sympathischste Gesicht der ersten Bundesliga. Wir drücken alle Daumen für den erneuten Klassenerhalt. Unter den obwaltenden Umständen bringt nur Ihr das fertig, niemand anders!
Letzte Kommentare