Noch ein Godzilla-artiger Milliardär will das Fußballentertainment über sein Medium aufmischen. Sp-on erklärt anschaulich seine Unternehmenstrategie, verliert aber kein Wort über die Politik des Herrn Blavatnik. Ein Milliardär seiner Gewichtsklasse – 20 Mrd. $ – kann sich aus der Politik nicht herausgehalten haben. Da ausser Spenden für Obama bisher nichts durchsickerte, hat er eine wirkungsvolle Diskretionsstrategie. Dieser Transparenzmangel vergrössert mehr Verdacht auf Kriminalität als er bekämpft. Und das Schweigen der Medien darüber schafft ebenfalls kein Vertrauen sondern bestätigt allen Verdacht, den Menschen über “die Medien” sowieso schon haben.

Das FAZ-Feuilleton nimmt sich heute des Bahndesasters bei Rastatt an. Der Autor Hansjörg Küster erklärt anschaulich die geologischen Ursachen. Bleibt die Frage offen, warum die DB sie ignoriert hat. Ahnungslosigkeit und Kompetenzmangel? Oder skrupellose Risikobereitschaft? Oder eine Mischung von alldem?

Andreas Rossmann identifizierte den Sozialdemokraten Jochen Köhnke als Ursache dafür, dass Münster der einzige Bundestagswahlkreis war, in dem die rechtsradikale AfD unter 5% blieb. Dieses Wissen scheint der gute Rossmann exklusiv gehabt zu haben, denn zum OB wollte die Mehrheit der Münsteraner*innen den Mann dann doch nicht wählen. Der wandert daraufhin aus – nach Iserlohn. Der traut sich was.

Der mutmassliche Mörder in Aserbaidschans Nationalmannschaft ist nach der verdienstvollen Recherche von Sport inside nun auch in anderen Medien und sogar beim DFB angekommen. Es sieht aber mehr nach einfangen als nach problematisieren aus. Selbst Politikredaktionen des gleichen WDR schaffen es das Thema wegzulassen. Armer Sender.

Foulspiel von Lauterbach gegen Groschek? Die gefährlichsten Feinde für Sozialdemokraten sind eigene Genossen. Wenn die Autobahnquerung in Leverkusen komplett “ins Wasser fällt” ist das ein europäisches Infrastrukturdesaster, wie es die Rheintalstrecke für die Bahn jetzt schon ist. Die Bombe war dem bisherigen Landesverkehrsminister Groschek wohl zu heiss. Und jetzt hat dort jemand ein Feuerzeug fallen lassen.

Über Martin Böttger:

Martin Böttger ist seit 2014 Herausgeber des Beueler-Extradienst. Sein Lebenslauf findet sich hier...
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