Die Kolleg*inn*en von seitenwahl.de haben schon alles Nötige völlig korrekt kommentiert. Das wiederhole ich nicht, nur ergänzende Erinnerungen:
Beim von seitenwahl erwähnten Champions-League-Heimspiel gegen ManCity (1:1) war ich im Stadion. Im Oberrang über den echten Stehplatzfans, durfte ich an einer Dauerkarte partizipieren; der Inhaber war dienstlich im Kongo, und ich lasse mal offen, wer mehr gelitten hat und erregter war. Nach dem vorhergegangenen 1:2-Heimdebakel (bei 12:2 Torschüssen) gegen die Leute aus der Stadt mit den zwei Kirchtürmen war das 1:1 gegen die – allerdings lustlose – Milliardärstruppe am Mittwoch danach akzeptabel, zumal es mit 40 Minuten Unterzahlspiel, Stindl war unberechtigt vom Platz geflogen, erkämpft wurde. Um mich rum wurde viel gemotzt und gepfiffen. Keine Eventfans, Dauerkarteninhaber*innen kommen ja immer.
Am Bökelberg früher, und zu zum Teil noch viel besseren Zeiten, war es allerdings ähnlich. Mönchengladbach war nie Schalke, und nie Westfalenstadion. An der Gegengerade auf dem Bökelberg standen wir in Regen und Schnee. Und es wurde immer geschimpft. Gerne auf schwarze Stürmer, bei jedem Gegentor auf die versagende Abwehr etc. Ich war z.B. 1984 dabei, als wir punktgleich mit dem späteren Meister Stuttgart Dritter wurden. Am Bökelberg wurden die 2:0 geputzt. Nach dem 1:0 gabs nur noch Stuttgarter Powerplay – und die berühmten Gladbacher Konter. In dichtestem Schneetreiben rannte Mill ungezählte Male alleine auf den einäugigen Roleder zu. Verzweiflung, Flüche, Verwünschungen aller Art. Kurz vor Schluss klappte es dann doch. Wie langweilig wäre das dagegen mit dem Bayern-Verwaltungsfussball gewesen. Es wäre vergessen.
In Mönchengladbach strömen die Fans immerhin noch, Lücken auf den Zuschauerrängen sind nicht zu erkennen, anders in anderen Stadien und Städten. Und sportlich aus gutem Grund, bei Borussia in dieser Saison noch mehr als sonst: man weiss vorher nie, wie es ausgeht!
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