Wenn die Rechte die Macht ergreift, ergreifen kann, dann hatte und hat das immer sehr Wichtiges mit Linken Zellteilungen, mit linken Machtallergien zu tun. Man darf es vielleicht als die definitive Gemeinsamkeit der deutschen Rot-Rot-Grünen identifizieren: bloss nicht regieren!
Dieses Problems sind sie rechnerisch bei der letzten Bundestagswahl enthoben worden. Die parlamentarische rot-rot-grüne Mehrheit war weg. Unwiederbringlich? Nur wenn wir so weitermachen.
Stefan Reinecke erfasst das Problem in der Wochenend-taz, mit einem Schlussschlenker gegen Sahra Wagenknecht.
Tom Strohschneider hatte gestern schon im Oxiblog der Verwirbelungen in der sich “Die Linke” nennenden Partei beschrieben.
Anna Lehmann rückte an die sächsische und baden-württembergische Basis aus, um das zu personalisieren und zu illustrieren.
Was können wir den Sozialdemokraten raten? Den Linken unter ihnen, denn nur sie haben Skrupel und wälzen sich nachts im Bett: Eure Partei wird sowieso regieren. Das ist nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist, was unten rauskommt. Darum müsst Ihr kämpfen, wie es die Grünen – auch da mehrheitlich deren Linke – in “Jamaica” hätten tun müssen. Strategisch müssen wir alle gemeinsam die CDU daran hindern, die AfD als Partnerin zu enttabuisieren. Um sicher zu gehen, müssen wir gesellschaftliche Mehrheiten für linke Politik reorganisieren und mobilisieren. Dafür hilft nur: Rausgehen. Aus der Partei heraus, hinein ins gesellschaftliche Leben. Mutfassen und Mutmachen. Das gilt besonders für die Organisation unseres Alltags. In der Parteigruppe rumsitzen macht nämlich doof.
Und liebe Sozis, wisst Ihr noch, wo die SPD war, als sie sich das letzte Mal erneuert und Hunderttausende neue Mitglieder gewonnen hat? Ich bin 60, ich weiß es noch: in der Regierung, und bis 69 in einer Großen Koalition.
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