Dollerer Konrast geht nicht: Andres Iniesta (33), von seinen Fans (mich inkl.) zum “Weltkulturerbe der Menschheit” erklärt, wird nach China exportiert. Dorthin emigrieren Fußballunternehmer, um sich und ihren zahlreichen Familienangehörigen, Berater*inne*n und sonstigen Dienstleister*inne*n die Alterversorgung zu sichern. Iniestas Kollege Xavi macht das Gleiche in Katar. Schön ist das nicht. Atemberaubend schön war aber der Fußball, den diese Männer uns als Teil formidabler Mannschaften gezeigt haben – eine Ahnung davon, was alles menschenmöglich ist. Solche Ahnungen sind es, die uns Lebensfreude geben.
Dass Iniesta nach diesem zauberhaften 5:0 im Pokalfinale gegen den Real-Madrid-Besieger FC Sevilla geweint hat, ist nachvollziehbar. Er musste allerdings auch eine halbe Woche zuvor weinen, als sich seine Weltklassemannschaft im Champions-League-Viertelfinale 0:3 von AS Roma hat aufessen lassen, als sei sie ein toter Fisch. Was geht in diesen Spielern vor: einmal sind sie vom Stress gelähmt, ein anderes Mal packen sie ihn wie nichtexistent weg. Die Künstliche Intelligenz, die das erklärt wird nie erfunden: der Mensch verteidigt seine Rätsel.
Wie anders dagegen die Zombieveranstaltung Olympiabewerbung NRW. Warum macht Bonns OB Sridharan dabei mit? Unsere Stadt hätte das nicht nötig. Ist es Parteidisziplin, um seinen Parteifreund Laschet nicht im Regen stehen zu lassen? War es Bedingung für eine gute Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und Stadt? Lesen diese Herren keine Sportteile? Und ihre Berater*innen auch nicht? Oder bleibt es Programm der CDU, Reichtum von unten nach oben umzuverteilen, und den Sinn öffentlicher Kassen darin zu sehen, einige wenige private Taschen zu füllen?
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